Wenn Nachbarn Demenzkranke pflegen

Ein Modell-Projekt aus der Region Aachen wird ausgeweitet.

Düsseldorf. Die Zahlen sind erschreckend: Derzeit leiden 1,2 Millionen Menschen in Deutschland an Demenz, allein in NRW sind es mehr als 263 000. 60 Prozent davon sind Alzheimer-Erkrankte.

Und diese Zahlen werden aufgrund des demografischen Wandels in den kommenden Jahren noch steigen. Folglich wird der Bedarf an spezieller Betreuung wachsen. "Denn oft sind die Angehörigen mit der Pflege überfordert", berichtet Regina Schmidt Zadel, stellvertretende Vorsitzende der Alzheimer-Gesellschaft NRW.

Deshalb bietet die Gesellschaft in einer bundesweit einmaligen Kooperation mit der AOK Rheinland/Hamburg in den Pflegestützpunkten im Rheinland und den 16 AOK-Regionaldirektionen Beratungs-Programme. Dort können sich Betroffene informieren. Es werden spezielle Pflegekurse Demenz und Vorträge angeboten.

Die AOK bietet ihren Mitgliedern darüberhinaus noch weitere Hilfestellung an. "Wir haben eine Pflegeleitstelle Demenz (Tel.: 0241/464275) eingerichtet, an die sich die Erkrankten und Angehörigen wenden können", berichtet Wilfried Jacobs, Vorstandsvorsitzender der AOK Rheinland/Hamburg.

Zudem wird das Modell-Projekt "Nachbarschaftshilfe" aus der Region Aachen künftig für alle ausgeweitet. Dort können Angehörige Nachbarn, die zuvor von Pflegepersonal geschult wurden, für die Betreuung der Erkrankten einsetzen.