WHO: Keine weiteren Anfragen wegen Ebola-Behandlung in Deutschland
Genf/Hamburg (dpa) - Ebola-Patienten aus Afrika kommen vorerst nicht nach Deutschland. Seitens der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gebe es derzeit keine weiteren Anfragen wegen einer möglichen Behandlung hierzulande, sagte WHO-Sprecher Gregory Hartl am Mittwoch der Nachrichtenagentur dpa in Genf.
Die WHO habe allerdings auch nie von sich aus in Deutschland um eine solche Behandlung gebeten, sondern lediglich eine entsprechende Anfrage der Regierung von Sierra Leone an das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) weitergeleitet.
Dabei habe es sich um den prominenten Ebola-Experten Sheik Umar Khan aus Sierra Leone gehandelt. Der Virologe hatte sich beim Einsatz gegen die Seuche in seinem westafrikanischen Heimatland trotz umfangreicher Schutzmaßnahmen mit dem extrem gefährlichen Ebola-Virus infiziert. Er starb am Dienstag in einer Klinik im Norden des Landes, bevor ein Transport nach Deutschland überhaupt möglich gewesen wäre.
Die seit Monaten andauernde Ebola-Epidemie in Westafrika ist die schwerste, die bisher registriert wurde. Nach WHO-Angaben wurden bis zum 23. Juli 1201 Fälle bestätigt, mehr als 670 Menschen starben.
Hamburg erwartet derzeit keinen Ebola-Patienten aus Westafrika zur Behandlung. „Uns liegen keine Anfragen mehr vor und wir gehen aktuell auch nicht von weiteren aus“, sagte der Sprecher der Hamburger Gesundheitsbehörde, Rico Schmidt, am Mittwoch.
Am Dienstagabend hatte die Bernhard-Nocht-Klinik von einem zweiten Patienten aus Liberia berichtet, der möglicherweise nach Hamburg komme. Dabei habe es sich aber nicht um eine offizielle Anfrage, sondern nur um einen informellen Kontakt gehandelt, der sich inzwischen erledigt habe, sagte Schmidt.