Wie Rechenaufgaben gegen Stürze helfen
Balance-Training ist kombiniert mit Übungen fürs Gehirn effektiver.
Düsseldorf. Johanna Müller (Name von der Redaktion geändert) ist unsicher, immer häufiger stolpert die 75-Jährige. Sie hat Angst zu stürzen. Deshalb empfiehlt der Hausarzt ihr einen Kurs zur Sturzprävention. Sie entscheidet sich für ein spezielles Balancetraining bei Bodyintense in Düsseldorf. Kursleiter Ingo Wenzkat fordert seine Teilnehmer auf eine besondere Weise. Bei ihm werden die Balance und das Gehirn trainiert. Während der Übung müssen die Teilnehmer beispielsweise Rechenaufgaben lösen. „So wird die Übung als Alltagssituation gespeichert und nicht als Trainingseinheit“, erklärt Wenzkat. Die Folge: Das Geübte wird automatisch, wenn es benötigt wird, abgerufen. Dass diese Form der Übungen die geistige Fitness fördert und Stürzen vorbeugen kann, haben Forscher vom Institut für Bewegungswissenschaften und Sport der ETH Zürich nun wissenschaftlich belegt.
Wichtig ist dabei, dass die Aufgaben nicht zu leicht sind. Das Training nütze den Patienten, wenn es sich an ihrer Leistungsgrenze orientiere oder diese sogar überschreite. Seit einigen Jahren wisse man, dass sich bis ins hohe Alter neue Nervenzellen bilden können. Entsprechend könnte auch die Gangsicherheit trainiert werden.