Ratgeber Zahnzusatzversicherung - Digitalisierung wird immer wichtiger
Vor hohen Kosten beim Zahnarzt sichern sich immer mehr Menschen in Deutschland mit dem Abschluss einer Zahnzusatzversicherung ab.
Die wachsende Nachfrage zog in den vergangenen Jahren einen stark wachsenden Markt mit vielen verschiedenen Anbietern mit sich. Neben den bekannten Kriterien zur Auswahl der Versicherung spielt dabei auch das Angebot einer passenden App eine wichtige Rolle. Nun wurden die digitalen Angebote der Versicherer umfassend getestet.
Die meisten Policen liefern eine App
Von den 36 Unternehmen, die in den Test involviert waren, konnten stolze 28 Firmen eine eigene App präsentieren. Schon an diesem Anteil zeigt sich, wie hoch die Nachfrage nach digitalen Angeboten derzeit ist. Doch gerade die unterschiedlichen Bewertungen machen deutlich, dass dieser Umstand allein noch nicht ausreicht, um von einem lohnenden Angebot ausgehen zu können.
Bei allen Apps haben die Nutzer die Möglichkeit, sich in ihren persönlichen Account einzuloggen. Je nach Design bietet sich ihnen eine übersichtliche Darstellung über alle zentralen Eckdaten der Versicherung. Auf der anderen Seite kommt vor allem der digitalen Einreichung von Rechnungen eine hohe Bedeutung zu. Etwa 80 Prozent der Versicherer sind bereits auf diesem Stand. Hierbei handelt es sich natürlich um das zentrale Moment der Kommunikation zwischen Versicherten und Versicherung.
Gut bewertet werden vor allem jene Apps, denen es bereits gelungen, ist die alten Varianten der Einreichung abzulösen. Auf diese Weise bekommen die Verbraucher keine ausgedruckten Deckblätter mehr, die sie in Kombination mit der Originalrechnung an die Versicherung senden müssen. Künftig muss nur noch die Versicherungsnummer eingegeben werden, denn alle weiteren Daten sind schon mit dem Account verknüpft. In einem zweiten Schritt bietet sich dann die Möglichkeit, einfach ein Foto von der betreffenden Rechnung zu machen. Der zeitliche Aufwand, der mit der Angabe der Leistungen verbunden ist, reduziert sich auf diese Weise enorm.
Große Unterschiede bei der Qualität
Trotzdem bleiben vor allem technisch hohe Unterschiede beim Blick auf die Qualität bestehen. Längst nicht jeder Versicherung ist es gelungen, eine App auf die Beine zu stellen, welche den Anforderungen der Nutzer gerecht werden kann. Im unabhängigen Test schnitten die folgenden drei Anbieter am besten ab:
• 1. Deutsche Familienversicherung
• 2. UKV
• 3. Versicherungskammer Bayern
Die Apps anderer Unternehmen, wie zum Beispiel von ERGO oder der Halleschen Versicherung, konnten im Test nicht überzeugen. Hier bleiben oft starke technische Mängel bestehen, die der gewünschten Nutzerfreundlichkeit im Wege stehen. Das Team von Zahnzusatzversicherungen-Vergleich.com hat neben den Zahnzusatzversicherung Leistungen auch die Einfachheit bei der Einreichung von Rechnungen genauer unter die Lupe genommen. Einigen Anbietern fehlt die Möglichkeit, Rechnungen durch den fotographischen Beleg bei den Verantwortlichen einzureichen. Der wichtige Schritt in der Optimierung der Prozesse, welcher eigentlich von der App hätte geleistet werden können, bleibt auf diese Weise aus.
Weitere Kriterien im Fokus
Unter dem Strich ist die App natürlich nicht das einzige Qualitätsmerkmal, das für die Auswahl der passenden Anbieter wichtig erscheint. Stattdessen gibt es eine Reihe weiterer Kriterien, die genau in Augenschein genommen werden müssen. Auf drei besonders wichtige Punkte, ohne die keine Zahnzusatzversicherung abgeschlossen werden sollte, wollen wir hier noch etwas genauer eingehen.
Monatliche Prämie
In einem ersten Schritt ist es wichtig, sich über die finanziellen Verhältnisse im Klaren zu sein. Zahnzusatzversicherungen erscheinen ob der kleinen monatlichen Beiträge meist in einem sehr guten Licht. Für Verbraucher ist es wichtig, sich über die langfristigen finanziellen Auswirkungen des Abschlusses im Klaren zu sein. Finanzielle Differenzen von wenigen Euro pro Monat können im Laufe der Jahre und Jahrzehnte einen großen Unterschied machen.
Leistungsumfang
Das tatsächliche Verhältnis von Preis und Leistung offenbart sich aber erst dann, wenn auch der Umfang der Leistungsübernahme bekannt ist. In den langen Verträgen mancher Anbieter verbirgt sich dabei so manche Ausnahme. Gerade aus dem Grund ist es wichtig, sich genug Zeit für das Lesen zu nehmen und die Leistungen ins Verhältnis zu den Kosten zu setzen. Wie steht es zum Beispiel um die Kosten von Prophylaxe-Behandlungen? Ein Implantat, das mit einem vierstelligen Betrag zu Buche schlägt, mag auf den ersten Blick der wirkliche Knackpunkt sein. Doch auch die vielen weiteren Leistungen, die von den Zahnärzten abgerechnet werden, können sich im Laufe der Jahre summieren.
Wartezeit und Begrenzung der Leistung
Besonders für diejenigen, die schon im Moment des Abschlusses der Versicherung über akute gesundheitliche Probleme mit den Zähnen verfügen, ist die Wartezeit von hoher Relevanz. Bei vielen Versicherern gibt es nach der Unterschrift eine Art Latenzzeit, in der noch keine Kosten übernommen werden. Dies soll Betrugsfällen vorbeugen, bei denen Verbraucher die Versicherung erst dann abschließen, wenn der Schaden bereits aufgetreten ist. Während die Wartezeit für Gesunde also keine große Relevanz besitzt, ist sie in anderen Fällen von entscheidender Bedeutung. Da eine solche Police in der Regel abgeschlossen wird, um sich künftig keine finanziellen Sorgen mehr machen zu müssen, ist auch eine Begrenzung des Leistungsumfangs nicht ratsam. Klauseln, die zum Beispiel maximal vier Implantate pro Kiefer übernehmen, stellen ein Risiko dar. Auch schließen einige Anbieter zum Beispiel Knochenaufbau aus, oder gehen nicht auf „funktionsanalytische und funktionstherapeutische Maßnahmen“ ein.