Gesundheit Augenarzt: Wann lohnt welche Vorsorgeuntersuchung?

Alle zwei bis vier Jahre steht die routinemäßige Kontrolle beim Augenarzt an. Düsseldorfer haben hierbei die Qual der Wahl. Über 100 Augenärzte praktizieren im Stadtgebiet. Trotzdem lassen sich zahlreiche Patienten bei fehlenden Beschwerden nur unregelmäßig ins Auge blicken. Ein Fehler, denn die Vorsorgeuntersuchung beim Augenarzt beugt späterem Sehverlust vor.

Augenarzt: Wann lohnt welche Vorsorgeuntersuchung?
Foto: Shutterstock.com/4 PM production

Menschen sind augengesteuerte Lebewesen. Insgesamt machen die Seheindrücke fast 80 Prozent der Wahrnehmung aus. Dementsprechend schwer fällt einem nach Sehverlusten die Orientierung. Rund 10.000 Deutsche erblinden pro Jahr. Die Hälfte aller Betroffenen ist mindestens 80 Jahre alt und leidet an altersbedingter Makuladegeneration. Um Phänomenen wie diesem frühzeitig vorzubeugen, sind Augenarztbesuche unersetzlich.

Wie oft man zum Augenarzt sollte

Von Grünem Star bis hin zu Fehlsichtigkeiten können zahlreiche Phänomene die Sehkraft einschränken. Etwa ab dem 40. Lebensjahr treten bei jedem Menschen Alterserscheinungen im Bereich der Augen auf. Die Linse verliert Stück für Stück an Elastizität, wodurch Alterssichtigkeit entsteht. Darüber hinaus steigt bereits ab diesem Alter das Risiko für gefährliche Erkrankungen wie das Glaukom. Mit Vorsorgeuntersuchungen beim Augenarzt lassen sich Krankheiten wie diese frühzeitig erkennen und besser behandeln. An der regelmäßigen Routineuntersuchung nimmt man idealerweise schon im Kindesalter teil. Je älter man ist, desto regelmäßiger sollte man den Augenarzt besuchen.

Empfohlen wird für Babys die Erstuntersuchung zum dritten Lebensmonat und eine anschließende Nachschau zwischen dem sechsten und zwölften Monat. Für beschwerdefreie Kinder sollte je eine Augenuntersuchung zum dritten und fünften Lebensjahr vereinbart werden. Beschwerdelose Jugendliche und Erwachsene sollten alle zwei Jahre eine Routineuntersuchung vornehmen lassen. Ab dem 40. Lebensjahr sollte neben den Routinekontrollen je eine Augenvorsorgeuntersuchung zur Glaukom-Vorsorge pro Jahr stattfinden, ab dem 60. Lebensjahr zusätzlich regelmäßige AMD-Früherkennungsuntersuchungen. Für kurzsichtige Patienten ab drei Dioptrien wird je eine zusätzliche Netzhautvorsorgeuntersuchung im Jahr empfohlen.

Vorsicht bei familiärer Vorbelastung!

Sowohl Grüner Star, als auch altersbedingte Makuladegeneration haben eine erbliche Komponente. Menschen mit familiärer Vorbelastung begeben sich idealerweise schon ab dem 30. Lebensjahr zu den jeweiligen Vorsorgeuntersuchungen.

Das passiert bei Augenvorsorgeuntersuchungen

Sobald Patienten in Düsseldorf einen passenden Augenarzt finden, sind die Weichen für regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen gestellt. Geschulten Menschen verraten die Augen sogar einiges über den restlichen Körper. Wie genau die augenärztliche Untersuchungen ablaufen, hängt von der Fragestellung in Einzelfall ab. Bei der Anomaloskopielässt der Arzt Patienten in eine Art Mikroskop mit unterschiedlich gefärbten Halbkreisen blicken, um Farbsehschwächen zu identifizieren.

  • Augeninnendruckmessung (Tonometrie) setzt der Arzt eine Mess-Apparatur auf der Hornhaut an, um netzhautschädigende Veränderungen des Augendrucks zu erkennen.
  • Augenspiegelung (Ophthalmoskopie)untersucht der Arzt mittels Linsen und speziellen Lichtquellen den Augenhintergrund inklusive Netzhaut. Dies kann vor allem bei Diabetikern und Menschen mit Bluthochdruck wichtige Hinweise auf krankhafte Sehnervveränderungen geben.
  • Autorefraktion bestimmt ein Gerät die Länge der Augäpfel, um Hinweise auf Fehlsichtigkeit zu geben.
  • Spaltlampen-Untersuchung fixiert der Patient eine Lichtquelle, während der Arzt mithilfe eines Spaltlampen-Mikroskops äußere und innere Augenstrukturen auf krankhafte Veränderungen wie Trübungen oder Entzündungen untersucht.</li>
  • Fluoreszenz-Angiografie färbt ein Farbstoff die Blutgefäße des Patienten, damit der Arzt mittels Lichtquelle und Kamera Veränderungen der Blutgefäße im Bereich des Augenhintergrunds erkennen kann.
  • Gesichtsfelduntersuchung starrt der Patient auf einen Fixpunkt und meldet sich, wenn er am Rand des Gesichtsfeld ein Blinken wahrnimmt. Eingeschränkt ist das Gesichtsfeld bei Erkrankungen wie Grünem Star.
  • Hornhauttopografie misst der Arzt die Oberflächenbeschaffenheit der Hornhaut, um krankhafte Veränderungen zu erkennen oder Kontaktlinsen anzupassen.
  • Sehstärkenmessung mit Phoropter muss der Patient Buchstaben, Bilder oder Zahlen entziffern, damit der Arzt Sehschwächen bis auf die Dioptrie einschätzen kann.

Früherkennungsuntersuchungen setzen sich in der Regel aus mehreren der genannten zusammen. Bei der Glaukom-Früherkennung kombiniert der Augenarzt die Augeninnendruckmessung beispielsweise mit einer Augenspiegelung, die den Sehnervkopf abbildet. Die Früherkennung der altersbedingten Makuladegeneration basiert dagegen auf Untersuchungen der Netzhaut.

Wann sind häufige Untersuchungen beim Augenarzt ratsam?

Die Routineuntersuchung beim Augenarzt sollte schon vor dem 30. Lebensjahr unter gewissen Umständen häufiger stattfinden als alle zwei Jahre. Das ist beispielsweise für Patienten der Fall, die an Schielerkrankungen leiden, die den Augendruck erhöhen, oder eine Netzhauterkrankung mit erhöhtem Augendruck haben. Gleiches gilt, wenn Patienten an Diabetes, Herzkreislauf- oder Schilddrüsenerkrankungen oder einer HIV-Infektion erkranken. Auch wenn regelmäßig Medikamente wie Cortison, Rheumamittel oder Herzmedikamente eingenommen werden, sollten die Augen regelmäßig untersucht werden. Prellungen oder Stichverletzungen im Bereich der Augen sollten ebenfalls gründlich untersucht werden. Liegen bei Patienten Risikofaktoren für Augenkrankheiten wie Grünen Star – beispielsweise dunkle Haut – vor, sollte der Augenarzt ebenfalls häufiger aufgesucht werden.