Gekauftes muss aussehen wie selbst gemacht - und umgekehrt
Frankfurt/Main (dpa/tmn) - Gestricktes, Gefaltetes und Gesägtes: Wer über die Konsumgütermesse Ambiente in Frankfurt am Main (12. bis 16. Februar) bummelt, könnte denken, in einem Selbermach-Paradies zu sein.
Doch zu sehen sind Dekorationen, die sich kaufen lassen. „Man könnte meinen, die Industrie holt sich gerade ihre Inspirationen aus den Blogs“, sagt Messeleiterin Nicolette Naumann. In den vergangenen Jahren sind viele Do-it-yourself-Seiten im Internet mit Anleitungen von Kreativen zum Basteln und Werken entstanden. Und die Industrie bringt daran angelehnte Produkte heraus. Denn: „Wer das Selbermachen dann eben nicht kann, kauft sich die Sachen.“
Die Hersteller unterstützen aber auch diejenigen, die gerne etwas selber machen: Hobbyköche kochen Marmelade und Chutneys ein, sogar Suppenpulver wird zu Hause gefertigt. Und dann wird gebastelt: Gläser und Boxen werden verziert, bemalt und mit schmucken Etiketten dekoriert. „Manchmal habe ich den Eindruck, die Leute machen nur Marmelade selbst, um dann die Einweckgläser gestalten zu können“, sagt Naumann. Und die Industrie bringt Etiketten und Schleifen für das Selbstgemachte heraus - das damit schon fast professionell aussieht.