Haare von Polster und Boden entfernen
Norderstedt (dpa/tmn) - Tiere - genau wie Menschen - verlieren jeden Tag unzählige Haare. Gerade im Herbst und Frühjahr plagt der Fellwechsel des Deutschen liebste Haustiere Katze und Hund - da wird das Putzen zum Großkampf gegen Fellbüschel und Haarknäuel.
Im Frühjahr und Herbst wird mancher Hunde- oder Katzenbesitzer zum Putzteufel, denn ihre Tiere verlieren Haare durch den Fellwechsel. Die Fußböden können gar nicht oft genug gewischt sowie die Polstermöbel und Teppiche abgesaugt werden. Die Haarbüschel bleiben auch an der Kleidung und an Strümpfen hängen - und werden so durch die ganze Wohnung verteilt.
In geringerem Maße haben natürlich auch Langhaarträger das Problem: Jeder Mensch verliert täglich Haare und die langen fallen besonders auf Fliesen und Polstern auf.
Die einfachste Gegenmaßnahme bei Tieren ist das tägliche Ausbürsten, erklärt Mareike Linsner, Inhaberin einer Hundeschule und -pension in Norderstedt bei Hamburg. Denn beim Bürsten werde schon ein Großteil der Haare entfernt, die Hund und Katzen durch den Fellwechsel verlieren.
Regelmäßige Fellpflege dämmt das Problem zwar ein, vermeiden lässt sich das Haaren aber nicht gänzlich. Tierbesitzer - und das gilt auch für Langhaarträger - sollten daher beim Einrichten darauf achten, dass sie die Haare einfach entfernen können: Auf glatten Böden saugen Staubsauger mit normaler Bodendüse die Büschel weg.
„Schwieriger wird es auf Auslegeware und Teppichen. Dort verhaken und verfilzen sich Haare immer wieder miteinander und sind schwer zu entfernen“, sagt Sophia Gelderblom vom Institut für Bodensysteme an der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen.
Von Haushaltstricks aus dem Internet, wie dem Besprühen der Teppichfasern mit Weichspüler, damit die Haare leichter abgesaugt werden können, rät die Expertin ab. Denn die Reste des Weichspülers ziehen Schmutz an, und der Belag verschmutze so noch schneller. Auch von einer Vorbehandlung mit einem Dampfreiniger hält sie wenig.
„Wer sich mit Haaren von Hund und Katze auf Teppichen plagt, sollte über die Anschaffung einer zusätzlichen Elektrobürste für den Staubsauger nachdenken“, rät Gelderblom stattdessen. In dem motorisierten Aufsatz der Elektrobürste befinde sich eine rotierende Bürstenwalze, die den Teppichflor öffnet und Haare daher besser aufnimmt. Die Alternative sei eine Turbodüse, die vom Luftstrom angetrieben wird.
„Gute Dienste leisten spezielle Tierhaardüsen mit zwei Mikrofaserstreifen am Saugloch der Düse“, sagt Silvia Frank, Expertin im Netzwerk Haushalt in Karlsruhe. Diese Mikrofaserstreifen heben die Haare durch Vor-und Rückwärtsbewegungen der Düse an, wodurch sie leichter in das Saugrohr gezogen werden.
Für zwischendurch, und gerade auf kleinen Flächen, könne man den Haaren auch mit einem Schrubber oder Gummibesen zu Leibe rücken. Das gehe manchmal schneller als mit dem Staubsauger, sagt Frank.
„Wenn das Absaugen von Polstermöbeln mit textilen Bezügen und Autositzen keinen Erfolg hat, kann eine Fusselrolle eingesetzt werden“, rät Hundetrainerin Linsner. Die Haare bleiben an ihren klebrigen Belägen haften.
Einen besonderen Tipp hat Frank: Gummihandschuhe anziehen, diese leicht anfeuchten und damit über Sofa und Sessel fahren. So laden sich die Handschuhe elektrisch auf, wodurch die Haare haften bleiben. So komme man auch gut an die Büschel in Polsterritzen.
„Tierhaare an der Kleidung sollten vor dem Waschen immer entfernt werden“, sagt Frank. Das schafften am besten Fusselroller oder ein Stück Paketband. Dieses wickele man mit der klebrigen Seite nach außen einmal um die Hand, die auf die haarige Stelle gelegt und mit einem schnellen Ruck wieder abgezogen wird.
„Am effektivsten ist die Haarbeseitigung von Kleidung im Wäschetrockner“, sagt Frank. Durch die Bewegung in der Trommel und in dem kräftigen Luftstrom im Kaltluftprogramm der Maschine lösten sich die meisten Haare und sammelten sich im Flusensieb.
Die Wirkung lasse sich verstärken, wenn zu der Kleidung ein Mikrofasertuch oder eine alte Feinstrumpfhose mit in die Trommel gegeben werden, die die Haare ebenfalls annehmen. In der Regel reicht laut Frank eine Laufzeit von vier bis fünf Minuten.