Industrie-Schick als Einrichtungsstil wird zum Dauerbrenner
Köln (dpa/tmn) - Rau, ungehobelt, nicht ganz fertig oder schon etwas kaputt: So sehen weiterhin viele Möbel aus. Man rechnet vieles davon, gerade jene mit Metall, dem Industrieschick zu.
Wie sich auf der Internationalen Möbelmesse IMM Cologne in Köln (bis 24. Januar) zeigt, bleibt das weiterhin beliebt bei Designern und Käufern.
Karl Johan Bertilsson, Creative Director der NCS Colour Academy, bezeichnet das englische Wort „raw“ für roh, rau und unverarbeitet derzeit als den vielleicht sogar wichtigsten Trendgeber. Ausdruck findet dieser in grob gearbeiteter Einrichtung, Materialien wie Stahl, Aluminium und auch dem Vintage-Schick - also älteren oder älter wirkenden Möbeln, die ruhig Gebrauchsspuren haben dürfen. 2016 wird diese Entwicklung aber noch einmal einen raueren Tick bekommen. „Beeinflusst wird das auch von der Rohheit der Welt im Moment“, so Bertilsson.
In diesem Zusammenhang bleiben auch bei den Einrichtungsfarben metallische Töne beliebt, ergänzt um etwa Grau und Hellblau. „Die chromatischen Farben sind eine Erinnerung an 2015, aber sie sind immer noch wichtig“, sagt Bertilsson, der auf der Kölner Messe Trendvorträge hält.
Wie sieht das bei den Herstellern aus? Drei Beispiele: String arrangierte auf den Werbebilder zum Beispiel seine bereits bekannten flexiblen Regalmodule namens String System in eher grauem Ambiente. Außerdem wird die freistehende Variante in diesem Jahr um die Farben Schwarz und Grau ergänzt. Einrichter Lambert hat neu den metallenen Couchtisch Dado im Programm, der im Sandgussverfahren hergestellt wird, wodurch eine leicht raue Oberfläche entsteht. Danach verleiht außerdem ein Tauchbad dem Möbel eine Patina. Bewusste Änderungen und Unregelmäßigkeiten sind laut dem Unternehmen erwünscht. Und KFF bringt neu den Stuhl Plies mit Stahlrohrgestell heraus, und stellt ihn in der inszenierten Wohnwelt an den Tisch Artus, dessen Unterteil an die Streben eines Baugerüstes erinnert.