Mehlspur entlarvt Steinmarder im Dachboden
Berlin (dpa/tmn) - Steinmarder nutzen die Reste abgeschnittener Äste am Baumstamm als Leiter. Nahe am Haus hilft ihnen das, an das Dach und an Zugänge zum Gebäude zu gelangen.
Garten- und Hausbesitzer sollten beim Baumschnitt bedenken, ob Steinmarder den Baum noch als Einstiegshilfe benutzen können. Darauf weist der Deutscher Jagdverband in Berlin hin. Auch Rankgitter an der Fassade erleichtern den Tieren den Zugang zu Dachböden.
Dort finden Steinmarder nicht nur Unterschlupf, sie lagern auch ihre tote Beute und zerstören Isolierungen. Dazu sind die Marder nachaktiv - und das kann man hören: Sie poltern, kratzen und husten. Ist das Tier schon im Haus eingezogen, rät der Jagdverband, das Ordnungsamt oder die Polizei zu rufen. Selbst verjagen dürfen die Bewohner das Tier nicht - denn es unterliegt dem Naturschutzbund zufolge dem Jagdrecht. Nur wer eine Berechtigung hat, darf dem Steinmardernachstellen. Die genauen Vorgaben sind aber je nach Bundesland unterschiedlich.
Was kann der Hausbesitzer nun selbst unternehmen? Nach Angaben des Jagdverbandes können laute Geräusche im Dachboden wie von einem Wecker das Tier vertreiben. Ansonsten sollte der Hausbesitzer alle möglichen Zugängen zum Haus - etwa lockere Dachziegel - reparieren oder verschließen. Unbekannte Eingänge lassen sich mit Hilfe von Mehl auf dem Boden finden: Der Marder läuft hindurch, und seine Spuren verraten den Weg.
Steinmarder sind sogenannte Kulturfolger. Sie finden in menschlichen Siedlungen optimale Lebensbedingungen und wandern deshalb dorthin. Der Marder ist den Angaben zufolge flächendeckend in Deutschland zu finden.