Nur Grillen reicht nicht mehr - Neue Geräte sind Alleskönner
Bad Honnef (dpa/tmn) - Pizza, Fisch, eine asiatische Nudelpfanne und sogar ein gebackenes Hähnchen: Moderne Grillgeräte können mehr als nur ein Steak zaubern. Dabei sind sie oftmals handlich und picknicktauglich.
Ein saftiges Steak, eine knackige Bratwurst, über dem Feuer gegarter Fisch oder Gemüse vom Rost - mit den ersten Sonnenstrahlen eröffnen die Bundesbürger die Grillsaison und genießen die Köstlichkeiten aus ihrer Freiluft-Küche. Für eine immer weiter wachsende Zahl von Anhängern des Grillgenusses gibt es in der Saison 2012 eine Reihe neuer Geräte auf dem Markt: Wer wert auf Flexibilität legt, mag kompakte Modelle zum Mitnehmen, und Hobbyköche stehen auf Garküchen für draußen.
Der Trend zum stilvollen Draußen-Wohnen beeinflusst auch das Outdoor-Dining: „Balkon, Terrasse und Garten werden seit einigen Jahren als Lebensraum unter freiem Himmel betrachtet - und entsprechend intensiv genutzt“, erläutert Ursula Geismann vom Verband der Deutschen Möbelindustrie in Bad Honnef. Die Sitzecke wird zur Komfortzone ausgebaut, in der im Sommer gespeist wird.
„Grillen ist eines der beliebtesten Freizeitvergnügen. Und die Zahl der Grillmeister wächst stetig“, hat Irmgard Noack, Sprecherin der Barbecue Industry Association Grill (BIAG) in Essen, beobachtet. „Das Grillen ist zudem eine der gesündesten Zubereitungsarten von Speisen - wenn man es richtig macht.“ Damit es auch sicher ist, rät Noack, beim Kauf eines Grills auf die DIN-Norm EN 1860 1-4 und TÜV-geprüfte Geräte zu achten.
„Außerdem muss man sich bei der Anschaffung die Frage stellen: Welcher Grilltyp bin ich? - und danach das passende Gerät aussuchen“, rät Robert Meyer, Präsident der German Barbecue Association (GBA) in Gronau. Grillgut wird über der Kohle gebraten oder indirekt wie auf einem Kugelgrill. Gasgrills sind eine Alternative. Manche „smoken“ auch - hier wird das Fleisch in einer Kammer im Raucharoma gegart. „Unterm Strich lässt sich sagen, dass die Auswahl an Grillgeräten zusehends größer wird und zielgruppenspezifischer“, sagt Noack.
Das zeigt sich an den Modellen: Viele haben frische Farben, das vor allem junge Grillfans und Frauen ansprechen soll. Diese Konsumentengruppe hat der Hersteller Landmann mit dem kompakten und bunten Modell Piccolino im Visier: Der lavendel- oder türkisfarbene Grill wiegt nur vier Kilogramm. Auch Barbecook setzt bei seinem QuickStart-Holzkohlegrill aus Edelstahl auf Farben: Es gibt ihn in Sunset-Orange, Kiwi-Grün oder Champagner-Beige. Für Designorientierte ist das Modell Puuur etwas: Wie der Name schon sagt, ist der Grill im Design eher schlicht, aber modern - und damit wie für die I-Pad-Generation gemacht.
Auch die Technik setzt im Sommer neue Maßstäbe, etwa bei den Gasgrillküchen von Landmann oder Napoleon: Sie arbeiten mit Infrarot. Hier wird das Grillgut bei sehr hohen Temperaturen schneller gar.
„Viele Grillmeister wollen Multitalente“, sagt Meyer. Ein solches Gerät kommt von Funco: Es kann kochen, garen und backen. Mit entsprechendem Zubehör wird die Garstation zur Musikbox, kühlt Getränke oder zaubert mit einer Feuerstelle Lagerfeuerromantik. Mithilfe eines Schwenkarms und eines Kessels kann auch so gekocht werden wie im Wilden Westen.
„Es kommen zunehmend ganze Garstücke auf den Grill“, sagt Meyer. Dem trägt Weber mit Bratenkörben oder Hähnchenhaltern für Kugelgrillgeräte Rechnung. Filets lassen sich mit Räucherbrettern zubereiten, eine Steinplatte backt Pizza, und Gemüseliebhaber garen mit dem Wok-Einsatz.
Einen weiteren Trend machen Noack und Meyer in der spanischen Grillplatte namens Plancha, etwa von Eno, aus. „Während das Grillgut sonst bei 150 bis 170 Grad gegrillt wird, erreichen die Temperaturen bei den Planchas bis zu 350 Grad Celsius“, erläutert Noack. Der Vorteil: Flüssigkeiten und Fette verdampfen, und es entstehen weniger Schadstoffe. „Das macht es möglich, reichlich Marinaden zu benutzen. Damit muss man beim klassischen Grillen eher sparsam umgehen.“