Tipps zum Weihnachtsbaum im Check
Berlin (dpa/tmn) - Auf ihn zu verzichten, ist schwierig, fast schon unmöglich: Der Weihnachtsbaum ist die beliebteste und für viele wichtigste Dekoration zu den Festtagen. Umso mehr ärgert es, wenn der Baum schnell schlapp macht und seine Nadeln verliert.
Wir gehen den oft genannten Tipps auf die Spur und fragen Experten.
Sollte man den Baum möglichst spät kaufen?
Nun gut, erst am 24. Dezember tätig zu werden, ist sicher keine gute Idee. Aber es stimmt: Je später der Baum geschlagen wurde und je kürzer er lagern muss, desto länger hält er sich natürlich. An der Schnittstelle erkennt man, dass es sich um einen frisch geschlagenen Baum handelt. Ist diese noch hell, wurde er erst vor kurzem abgesägt, erklären die Niedersächsischen Landesforsten. Und die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Waldbesitzerverbände rät, auf gleichmäßig gefärbte und kräftig-grüne Nadeln zu achten, die keine braunen Spitzen haben. Sie sollten auch fest sitzen, wenn man sie gegen den Strich bewegt.
Sollte man den Baum möglichst spät ins Haus holen?
Auch für das Aufstellen gilt: Später ist besser. Denn im warmen Raum trocknet der Baum mit der Zeit aus. Die Bayerischen Christbaumanbauer raten dazu, ihn einen Tag vor dem Schmücken aus dem Netz zu holen und an seinen Platz zu stellen. Dann haben die Zweige Zeit, sich zu senken, und sie lassen sich leichter schmücken.
Am einfachsten geht das Aufstellen laut dem Bundesverband der Weihnachtsbaum- und Schnittgrünerzeuger in Deutschland (BWS), wenn man den Baum samt Netz in den Ständer stellt und dann erst das Netz von unten nach oben aufschneidet und abnimmt. Zuvor wird der Stamm noch zwei bis drei Zentimeter angeschnitten. Übrigens, wer vom Aufstellen Harz an den Händen hat: Mit Baby- oder Pflegeölen geht dieses leicht von der Haut ab.
Lagert ein Baum am besten im Netz?
Ja, dazu rät etwa der BWS. Der Baum im Netz steht möglichst an einem vor Sonne und Wind geschützten Ort im Freien oder in der kühlen Garage. So verdunstet der Baum weniger Wasser und bleibt frischer. Der Stamm steht in einem Eimer Wasser.
Muss er gegossen werden?
Ja und das nicht wenig. Von täglich bis zu zwei Litern für einen zimmerhohen Baum gehen die Bayerischen Christbaumanbauer aus. Dafür braucht der Baum natürlich einen entsprechenden Ständer, in den das Wasser gegossen werden kann. Dazu ist wichtig, dass der Baum nicht unnötig ausgetrocknet wird, was an einem Standort in der Nähe einer Heizung oder des Ofens passiert.
Hilft die Zugabe von Zucker im Wasser?
Hier gehen die Meinungen der Experten auseinander. Die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald rät, einen Esslöffel Zucker oder Blumenfrisch in das Wasser zu geben. Andere Experten halten wenig von solchen Hilfsmitteln. Zwar schade Zucker oder ein Frischhaltemittel im Wasser nicht, aber der Baum bleibe damit auch nicht länger frisch, sagt etwa die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen. Aber manches empfohlene Hausmittelchen beschleunigt das Absterben sogar: Das Glyzerin im Frostschutzmittel verfärbt den Baum braun-rot, und es können sich Schimmelpilze im Wasser bilden.
Ist die Nordmanntanne der beste Baum?
Immerhin kaufen die meisten Deutschen eine Nordmanntanne, nämlich rund 75 Prozent. Ihre Vorteile: Sie hält sich lange, die Nadeln stechen nicht. Aber sie ist auch am teuersten, erklärt die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald. Die Blaufichte dagegen ist mittelgut haltbar. Ihre starken Äste eignen sich besonders für schweren Weihnachtsschmuck. Ein weiteres Plus: Die Nadeln duften herrlich - stechen nur leider.
Die gut haltbare Edeltanne hat weiche, blaugrüne Nadeln, die nach Orangen duften. Der Duft lässt sich sogar noch intensivieren, indem man die Harztaschen am Stamm anpickst. Die Fichte ist preiswert, hält sich allerdings weniger gut als die anderen Bäume. Die Douglasie riecht angenehm nach Zitrone und hat weiche Nadeln. Allerdings sind ihre Zweige schwach, weshalb nur leichter Schmuck daran hängen sollte. Die Kiefer bleibt lange frisch und duftet schön nach Wald.