Der ganze Stolz das Gärtners - Sieben Tipps zur Rasenpflege
Berlin (dpa/tmn) - So schön die Beete auch bepflanzt sein können, so prachtvoll die Bäume sein mögen - ein saftig-grüner und dichter Rasen ist immer der große Stolz des Hobbygärtners. Nur steckt in einem schönen Rasen leider viel Arbeit.
Hier sind die sieben wichtigsten Pflegetipps für ein schönes Grün:
Düngen: Zweimal im Jahr brauchen die Gräser Nährstoffe. Das Düngen ist auch die erste wichtige Pflegeaufgabe des Hobbygärtners im Frühjahr. Klaus Müller-Beck von der Deutschen Rasengesellschaft rät zur Orientierung an anderen Pflanzen, wenn es um die Wahl des Zeitpunkts geht: Gedüngt wird, wenn die Forsythien blühen. Michael Henze vom Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau gibt als Richtwert eine Mindesttemperatur von zehn Grad an. Die zweite Düngung erfolgt im Juli.
Vertikutieren: Beim Vertikutieren wird überflüssiges oder abgestorbenes Material entfernt. Die Experten sind unterschiedlicher Ansicht, wann der richtige Zeitpunkt ist: Müller-Beck rät dazu etwa 14 Tage nach der Frühjahrsdüngung, die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen empfiehlt die Arbeit vor dem Düngen.
Grundsätzlich gilt: „Vertikutiert wird in der Wachstumsphase, dann verkraften die Pflanzen die Verletzungen deutlich besser, und sie verwachsen sich schnell wieder“, erklärt Müller-Beck. Wichtig ist, dass der Vertikutierer nur die Bodenoberfläche anritzt und nicht tief einschneidet. „Ein Zentimeter tief ist zu viel“, sagt der Experte.
Mähen: Für jede Grasmischung gelten unterschiedliche Schnittregeln. Ein Kräuterrasen bleibt zum Beispiel höher, ein Zierrasen wird bis zu dreimal wöchentlich gekappt. Henze gibt als Faustregel zweimal wöchentlich im April und Mai an, in den anderen Monaten wird wöchentlich gemäht. In der Praxis hat sich die Drittel-Regel durchgesetzt: Es sollte rund ein Drittel der Rasenmasse vom Mäher abgenommen werden, erklärt Henze. Maximal die Hälfte darf weg. Gemäht wird der trockene Rasen - im Sommer nicht in der Mittagshitze.
Jäten: Unkraut reduziert sich mit der Zeit von selbst, wenn ein verwilderter Rasen regelmäßig gemäht wird. Denn es handelt sich hierbei meist nicht um schnittverträgliche Kräuter, erklärt der Verbraucherinformationsdienst aid. Löwenzahn und Gänseblümchen müssen mit der Hand ausgestochen werden.
Kalken: Dünger führt den Pflanzen die notwendigen Nährstoffe zu, Kalk aber bringt den ph-Wert des Bodens in den richtigen Bereich. Rasen gedeiht am besten, wenn der ph-Wert zwischen circa 5,3 und 7,0 liegt. Kalk wird nur dann gegeben, wenn der ph-Wert zu niedrig ist, erklärt Müller-Beck. Das lässt sich anhand von Bodenproben herausfinden. Die Landwirtschaftskammer Niedersachsen rät, alle zwei bis drei Jahre auf sandigen Böden etwa 150 Gramm kohlensauren Kalk je Quadratmeter, auf lehmigen Böden 100 Gramm Branntkalk zu geben. Das Ganze geschieht am besten zum Winterende hin, ungefähr im Februar.
Nachsäen:Pilze und Fäule reißen den Winter über Löcher in die grüne Fläche, oder die Sommersonne verbrennt die Gräser: Wer stellenweise Gräser nachsäen möchte, sollte dies frühestens ab Frühjahr tun, wenn der Boden sich durchgängig auf acht bis zehn Grad erwärmt hat. Die Stelle wird erst von dem alten Material befreit, dann aufgelockert, große Fläche noch gewalzt. Wichtig ist im Sommer, dass der Boden feucht gehalten wird. Denn ist der Samen einmal aufgequollen, darf er nicht mehr austrocknen.
Vertreiben:Hobbygärtner dürfen Wühlmäuse mit Hilfe von Fraßködern töten, Maulwürfe aber nur vertreiben. Sie stehen unter Naturschutz. Darauf weist der Pflanzenschutzdienst der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen hin. Eine tierfreundlichere Alternative zu den Fallen sind Klappermühlen, Windräder und Geräte zur Ultraschallerzeugung im Garten.