Nur Geduld Gemüse nicht zu früh aussäen

Berlin/Bonn (dpa/tmn) - Eine alte Bauernregel lautet: „Säst du im März zu früh, ist's oft vergebene Müh'.“ Eine andere prophezeit: „Märzen-Schnee tut den Zarten weh.“ Und das gilt Gartenexperten zufolge noch heute.

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Warum ist das so?

Zwar lässt sich grundsätzlich sagen, dass im März die Gartensaison wieder beginnt. Auch lässt sich manches frühe Gemüse schon direkt im Beet säen - vor allem in den milderen Gegenden. Dazu gehören etwa Dicke Bohnen, frühe Kartoffeln, Radieschen, Kresse, Petersilie und auch Eis- und Kopfsalat, erläutert das Bundeszentrum für Ernährung in Bonn. Eher Frostempfindliches wie Tomaten oder Paprika werden im Haus vorgezogen und erst, nachdem ab etwa Mitte Mai kein Spätfrost mehr droht, ins Freie gesetzt.

Doch bei den allermeisten frühen Pflanzen findet man auf den Samen-Packungen den Hinweis, erst Mitte oder Ende März zu säen. Das hat Gründe: Der Boden sollte zur Aussaat nicht mehr gefroren, sehr nass oder sogar noch von Schnee bedeckt sein. Das kann im März durchaus noch vorkommen. So ein erneuter Wintereinbruch lässt frische Aussaaten dann häufig erfrieren.

Hinzu kommt: Tiefe Temperaturen lassen zum Beispiel Sellerie oder Kohlrabi viel zu früh erblühen, erklärt das Bundeszentrum. Die Helligkeit ist ein weiterer Grund, warum in vielen Fällen eine etwas spätere Aussaat besser ist. Kopfsalate etwa gehören zu den sogenannten Langtagpflanzen. Ihre Blütenbildung wird erst angeregt, wenn sie täglich über eine bestimmte Zeit Licht abbekommen. Ist das nicht der Fall, erlebt die Pflanze Stress - und bei Stress schießen Salate auf. Auch Radieschen und Rettiche betrifft das.

Die Dunkelheit beeinflusst auch die Aussaat vieler Pflanzen auf der Fensterbank im Haus negativ: Ist es den Pflanzen dort zum Frühlingsbeginn noch zu dunkel, bilden sie lange und weiche Triebe. Vergeilen ist das Fachwort dafür. Diese Pflanzen sind kränklicher.