Heimische und exotische Gehölze nebeneinandersetzen

Pinneberg (dpa/tmn) - Stechpalme, Schneeball-Ahorn oder Bambus: Exotische Pflanzen liegen im Trend. Doch die fremden Pflanzen bringen nicht nur Vorteile. Vor allem heimische Tiere haben bei den Exoten oft das Nachsehen.

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Hobbygärtner sollten nicht nur auf heimische Gehölze im Garten setzen. Am besten holen sie sich zusätzlich Exoten - wie Ginkgobäume aus China oder Bambusse, die in Asien, Australien, Nord- und Südamerika beheimatet sind. Das hilft, den Schädlingsbefall einzudämmen, erläutert der Bund deutscher Baumschulen (BdB) in Pinneberg. Denn von einem befallenen Baum können Schädlinge leicht auf das Nachbargehölz gelangen. Ist dieser Baum aber resistent gegen die heimischen Schädlinge, wird die Verbreitung erschwert.

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Beispiele für Exoten in deutschen Gärten sind neben dem Ginkgobaum und dem Bambus der Schneeball-Ahorn aus dem westlichen Mittelmeerraum oder der japanische Ahorn. Die Stechpalme hat viele in Europa erst eingebürgerte Arten wie die Gelbbunte Stechpalme (Ilex altaclerensis 'Golden King'), deren Blätter einen hellgelben Rand haben.

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Aber es gibt kritische Stimmen gegen das Pflanzen von exotischen Gattungen und Arten: „Solche Gehölze werden von vielen Insekten und Vogelarten ignoriert“, erläutert Julian Heiermann vom Naturschutzbund Deutschland (Nabu) in Berlin. „Eine Thuja hat zum Beispiel so viel Lebenswert wie ein Weihnachtsbaum aus Plastik.“ Die als Lebensbaum bekannten Pflanze kommt natürlich in Nordamerika und Asien vor. „Sie blüht nicht, und sie hat keine Samen, die Insekten hier von Wert sind.“

Daneben besteht die Gefahr, dass exotische Pflanzen sich stark und unkontrolliert ausbreiten. Heiermann nennt als Beispiel den Eschen-Ahorn aus Nordamerika. „Man kann sagen, er verbreitet sich wie Unkraut“, sagt Heiermann. Und verdrängt so heimische Arten.