Klönen über Blumenbeete: Internationale Gartenschau in Hamburg

Hamburg (dpa/tmn) - Die Internationale Gartenschau in Hamburg hat ihre Pforten geöffnet. 2,5 Millionen Besucher werden erwartet - und ohne Hans Albers geht es einfach nicht.

Früher lockten die großen Gartenschauen in Hamburg die Besucher in die Mitte der Hansestadt - auf das 47 Hektar große Gelände Planten un Blomen. 1953, 1963 und 1973 wurde hier die Internationale Gartenbau-Ausstellung (IGA) veranstaltet. In diesem Jahr findet in Hamburg wieder eine große internationale Blumenschau statt: die Internationale Gartenschau (igs). Aber dieses Mal auf der Elbinsel Hamburg-Wilhelmsburg.

„In 80 Gärten um die Welt“ ist das Motto der igs. Es ist angelehnt an das berühmte Buch von Jules Verne. Rund eine Million Pflanzen werden auf dem igs-Gelände zu bewundern sein - trotz des langen Winters pünktlich. „Wir hatten vier Wochen aufzuholen, haben es aber geschafft“, sagte eine Sprecherin. Viele Arbeiten konnten die Gärtner wegen des Frosts erst spät in Angriff nehmen, etwa die 200 000 Frühjahrsblüher in die Erde zu bringen.

Rund 100 Hektar wurden in Hamburg-Wilhelmsburg neu gestaltet - hinein in eine typisch norddeutsche Marschlandschaft mit weiten Wiesen, Wildblumen und Wasserkanälen, Graureihern und Gänsen. Bis zum 13. Oktober sollen dort rund 7000 Events stattfinden.

Wilhelmsburg gehört seit 1938 zu Hamburg, und zwar zum Bezirk Hamburg-Mitte. Das klingt zentraler, als es ist. Der Stadtteil liegt südlich des Innenstadtkerns mit Binnen- und Außenalster und ist auch lange nicht so chic, aber verkehrstechnisch gut angebunden.

Von der S-Bahn-Station Wilhelmsburg führt eine 130 Meter lange Brücke über die Gleise direkt zum Haupteingang der Gartenschau. Von dort aus läuft der Besucher an bunten Containern entlang zu kastenförmig angelegten Hafengärten. Zugeschnitten auf das Maß eines Standardcontainers oder gleich in umgebauten Containern arrangiert, thematisieren sie die verschiedenen Hafenstädte aus „In 80 Tagen um die Welt“.

Ein typisches Hafenstadtthema ist natürlich Wasser. Im Geländebereich „Wasserwelten“ wollen die Veranstalter verdeutlichen, wo auf der Welt Wassermangel und Wasserüberfluss herrscht. In den „Naturwelten“ dagegen werden Visionen von der Natur der Zukunft vorgestellt: etwa fliegende Erdbeeren oder Gärtnern auf dem Mars.

In Hamburg gibt es nicht nur viel Wasser mit Elbe und Alster und jede Menge Grünanlagen und Parks entlang der Wasserflächen, sondern auch viele Kleingärten. Auf dem Gartenschaugelände sind Kleingartenvereine beheimatet. 2013 sind vier davon mit rund 250 Parzellen Teil der Gartenschau. Klönen über dem Gartenzaun erwünscht.

In Hamburg regnet es gerne einmal, dann sind die große Blumenschauhalle und das Blumenzelt am Haupteingang für die erwarteten 2,5 Millionen Besucher auf dem igs-Gelände ein gutes Ziel. 26 Ausstellungen auf 5000 Quadratmetern werden sich hier abwechseln, quer durch die Gartenthemen-Palette. Die große Eröffnungsschau umfasst die halbe Welt. Sie heißt „Von Hamburg nach Haiti“.

Danach sind Rhododendren zu sehen, gefolgt von Beet- und Balkonblumen und Orchideen. Die Abschlussschau, bei der die gesamte Bandbreite der Blütenpracht des Nordens gezeigt wird, heißt „Goodbye, Johnny, warst mein bester Freund“. Ohne Hans Albers geht in Hamburg eben nichts - auch keine Gartenausstellung.