Neuer Ostsee-Alarm: Weite Flächen sind tot
Kopenhagen (dpa) - Umweltschützer fordern eine Ausweitung der Schutzzonen in der Ostsee. Ihr Anteil solle von derzeit 12 Prozent auf 20 bis 30 Prozent steigen, schreibt die Umweltorganisation Oceana in Kopenhagen.
Selbst bei derzeit ausgewiesen Schutzflächen fehle oftmals ein effektives und strenges Management. Zugleich solle die Grundschleppnetzfischerei verboten werden. Oceana unterstreicht die Forderung mit Bildern von grauem Meeresboden ohne Leben, die den alarmierenden Zustand einiger Ostseeregionen verdeutlichen.
Überraschend habe die Expedition aber auch erfreuliche Foto-Beweise für das Vorkommen bedrohter Fischarten und anderer Lebewesen an Orten gebracht, wo man sie nicht mehr vermutet hatte. Oceana verweist auf viele Studien, die zeigten, dass von Fischverbotszonen nicht nur Ökosysteme profitieren. Auch Fischer könnten dann mehr Meerestiere außerhalb der Schutzgebiete fangen.
Die in den USA gegründete Organisation hat für zwei Monate Unterwasser-Fotografen und Wissenschaftler auf der „Hanse Explorer“ mit der weitflächigen Untersuchungen am Meeresgrund beauftragt. Die erste Zwischenbilanz mit der Veröffentlichung teils spektakulärer Fotos wurde nach mehreren Wochen im Kattegat und Öresund zwischen Dänemark und Schweden gezogen. Weitere Untersuchungen sollen in östlicheren Teilen der Ostsee bis nach Polen und an die baltische Küste folgen.