Oft nicht nachhaltig: Bei Waldinvestments genau hinsehen
Bonn (dpa/tmn) - Bei Finanzprodukten, die in Wald investieren, sollten Anleger besonders kritisch sein. Denn solche Anlagen sind nicht nur riskant. Sie werden auch häufig ihrem ökologischen Anspruch nicht gerecht.
Waldinvestments sind riskant und oft nicht nachhaltig. Das ist zumindest das Ergebnis einer Studie der Tropenwaldstiftung OroVerde und dem Global Nature Fund (GNF).
Die Experten untersuchten insgesamt sechs Waldinvestments. Das Ergebnis: Hinter dem grünen Image eines Waldinvestments verbergen sich häufig Projekte zur Anlage von Monokultur-Plantagen, die sich negativ auf Tier- und Pflanzenarten und die Lebensbedingungen der lokalen Bevölkerung auswirken. Das Problem für Anleger: Sie erreichen damit weniger für die Umwelt als angenommen.
Zudem müssen sie große Risiken in Kauf nehmen: Waldinvestments haben durch das biologisch bedingte Wachstum eine sehr lange Laufzeit. Zudem sind die angebotenen Produkte in der Regel nicht staatlich kontrolliert, sondern Angebote des Grauen Kapitalmarktes. Zwar sind die in Aussicht gestellten Renditen in der Regel mit bis zu 9 Prozent jährlich recht hoch. Allerdings hängt die Rendite von Faktoren ab, die sich nicht beeinflussen lassen - zum Beispiel vom zukünftigen Marktpreis für Holz.
Vor der Entscheidung für eine Investition sollten sich Anleger daher konkret nach dem Risiko erkundigen. Ist ein Totalverlust des Geldes möglich? Auch die Rendite- und Kostenrechnung sollte überprüft werden. Sind die angegebenen Zahlen realistisch? Obendrein sollten Interessierte klären, ob ein vorzeitiger Ausstieg möglich ist und ob dabei Kosten entstehen.