Partner fürs Leben gesucht - Den passenden Hausbaum wählen
Bad Honnef (dpa/tmn) - Ein Mann soll heiraten, Kinder zeugen, ein Haus bauen und einen Baum pflanzen, heißt es so schön. Das Haus und der Baum gehören oft zusammen. Einst hatte jeder Hof einen Hausbaum - heute sind andere Arten nötig.
Denn die Grundstücke sind kleiner.
Auf historischen Fotos und Gemälden bilden sie oft eine untrennbare Einheit: ein Wohnhaus und ein Baum. Ein Hausbaum gilt als Symbol der Urkraft des Lebens, gibt Schutz und Geborgenheit und prägt durch seinen Wuchs das Grundstück. Auch heute legen viele Hausbesitzer Wert darauf, mindestens einen Baum zu pflanzen. Doch mit den Rahmenbedingungen haben sich Aussehen und die Bedeutung des Baumes geändert.
Hausbäume waren einst Schattenspender, Luftbefeuchter und die Holzreserve in Notzeiten. In der Gruppe markierten sie die Einfriedung. Alleinstehend wurden sie Treffpunkt für die Familie oder gar das ganze Dorf. Ein klassischer Hausbaum wurde auch wegen seiner symbolischen Bedeutung gepflanzt: Die Eiche ist das Sinnbild für Standfestigkeit, Stärke und Wahrheit. Die Linde steht für eheliche Liebe, Güte und Gastfreundschaft.
Sowohl Nutzen als auch soziale oder symbolische Bedeutung spielen heute eine nachgeordnete oder gar keine Rolle mehr. „Für Hausbesitzer stehen gestalterische Aspekte und praktische Faktoren wie die Endgröße eines Baumes im Vordergrund“, sagt Eiko Leitsch vom Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau. Denn die Grundstücke sind kleiner geworden. Ein klassischer Hausbaum würde ein Grundstück mit einer heute üblichen Fläche von 300 bis 500 Quadratmetern sowohl unter- als auch oberirdisch sprengen.
Von vornherein regelmäßige Rückschnitte einzuplanen, um die Größe des Baums zu regulieren, ist keine gute Idee. Das macht Arbeit und stört oft den natürlichen Wuchs des Gehölzes. Besser ist es, von vornherein einen passenden Baum zu suchen. „In kleinen Gärten finden nur kleinwüchsige oder schmalkronige Bäume, und in der Regel nur ein Exemplar ausreichend Platz“, sagt Leitsch. Eine zeitlang waren Kugelbäume wie der Kugel-Ahorn, die Kugel-Robinie oder der Kugel-Trompetenbaum groß in Mode. Allerdings können ihre Kronen gut vier bis sechs Meter breit werden - zu viel für manchen Garten. Das gilt ebenso für die Hänge-Maulbeere oder die Echte Hängebirke.
„Seit einigen Jahren sieht man immer häufiger schmale Säulenformen“, berichtet Michael Dreisvogt von der Stiftung Arboretum Park Härle. Ebereschen und Hainbuchen, Weißdorn und Zierkirschen in Säulenform geben dem Garten Struktur. Zugleich werfen sie wenig Schatten - stören also weder den Lichteinfall ins Haus noch verdecken sie Solaranlagen. Weitere Alternativen sind Spaliergehölze sowie Hochstämme. Kleinkronige Obsthochbäume, vor allem Apfel und Pflaume, seien gefragt, erläutert Wolf-Dieter Giesebrecht, Inhaber einer Baumschule in Lünen-Niederaden in Nordrhein-Westfalen.
„Gehölze mit hohem Zierwert kommen häufig in den Vorgarten“, sagt Dreisvogt. „Solche mit Früchten werden eher im hinteren Gartenbereich gepflanzt.“ Der ideale Zeitpunkt, um einen Hausbaum zu pflanzen, ist der Herbst. In dem noch relativ warmen Boden bilden sich schnell neue Feinwurzeln. Die Pflanze kann damit gut anwachsen.
Ein langsam wachsender Baum braucht viele Jahre, bis er eine ansehnliche Größe erreicht hat und das Grundstück prägen kann. Baumschulbesitzer Giesebrecht rät daher, beim Kauf nicht auf ein kostengünstiges kleines Gehölz zu setzen. „Der Stammumfang in einem Meter Höhe sollte schon zwölf bis vierzehn Zentimeter betragen.“ Die Rinde darf keine Verletzungen aufweisen. Der Stamm sollte gerade und die Krone gleichmäßig sein.
Die Pflanzgrube muss mindestens doppelt so breit und tief sein, wie der Ballen groß ist. „Bei Neubauten ist der Boden in aller Regel sehr stark verdichtet“, so Leitsch. „Wenn die Baumgrube dann nicht ausreichend groß dimensioniert ist, zwängt das feste Erdreich die Wurzeln ein und der Baum bleibt in seinem Wachstum einfach stehen.“ Den Boden kann man mit Kompost oder Langzeitdünger verbessern.