UN-Umweltschützer schlagen Alarm wegen Mangroven-Vernichtung
Athen (dpa) - Die fortschreitende Zerstörung der Mangrovenwälder kostet nach Schätzungen des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (Unep) jährlich zwischen 6 und 42 Milliarden US-Dollar (5 bis 33 Milliarden Euro).
Demnach würden durch den Rückgang der Mangroven große Mengen an Treibhausgas frei. Außerdem könnten die Menschen nicht mehr von diesen Ökosystemen profitieren, beispielsweise beim Fischen. Das geht aus einem Bericht hervor, den die Unep am Montag in Athen vorstellte. Die Verfasser des Reports fordern ein konsequentes Einschreiten der Politik zum Schutz dieser wichtigen Ökosysteme.
Die Zerstörung der Mangrovenwälder sei drei- bis fünfmal schneller als der Durchschnitt der weltweiten Waldvernichtung. Hinzu käme die fortschreitende Vernichtung großer Mangrovenbestände durch den Klimawandel. Schon jetzt ist laut Unep-Exekutivdirektor Achim Steiner mehr als ein Viertel der ursprünglichen Bestände verloren.
Mangrovenwälder bestehen aus Bäumen und Sträuchern, die an die Lebensbedingungen an Meeresküsten und in Flussmündungen angepasst sind. Laut Unep bedecken sie in 123 Ländern insgesamt 152 000 Quadratkilometer. Mehr als 100 Millionen Menschen profitieren laut Bericht von den Mangroven. So sind sie beispielsweise ein wichtiges Biotop für Speisefische und andere Tierarten. Außerdem seien sie ein bedeutender Kohlendioxidspeicher und schützten Küsten vor Erosion.