Zweifel an Sicherheit von Lebensmitteln nimmt zu
Berlin (dpa) - Chemikalien in Lebensmitteln oder Mineralöle in Kosmetika sind vielen Verbrauchern in Deutschland als Probleme bekannt. Sie zweifeln zunehmend an der Sicherheit von Produkten aus dem Handel, wie der aktuelle Verbrauchermonitor des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) zeigt.
Das größte gesundheitliche Risiko allgemein ist für die Befragten jedoch das Rauchen. Für die repräsentative Untersuchung wurden rund 1000 Personen befragt.
Themen der Lebensmittelsicherheit: Viele Deutsche sorgen sich mit Blick auf Lebensmittel zunehmend um Probleme wie Antibiotikaresistenzen (72 Prozent), Chemikalien im Essen (69 Prozent), gentechnisch veränderte Produkte (67 Prozent) oder Reste von Pflanzenschutzmitteln (65 Prozent). Alle Themen wurden von den Befragten häufiger genannt als noch 2014.
Vertrauen in Lebensmittel: Die meisten haben dennoch insgesamt Vertrauen in die Lebensmittel in Deutschland. Nur 30 Prozent der Befragten - und damit fast jeder Dritte - zweifeln an der Unbedenklichkeit von Lebensmitteln aus dem Handel. Sie halten sie entweder für „eher weniger sicher“ oder „nicht sicher“. Im Vergleich zum Vorjahr stieg der Anteil der Zweifler leicht an - um zwei Prozentpunkte.
Kosmetik, Spielzeug, Kleidung: Etwa jeder zweite Befragte (49 Prozent) hält Textilien aus dem Handel für bedenklich. Gegen Spielzeug haben 43 Prozent und gegen Kosmetika 39 Prozent Vorbehalte. Während das Misstrauen bei Kosmetika und Textilien leicht anstieg (jeweils um jeweils zwei Prozentpunkte), ging es bei Spielzeug zurück (um vier Prozentpunkte).
Gefahren für die Gesundheit: Rauchen ist aus Sicht der Befragten das Gesundheitsrisiko Nummer eins. Jeder fünfte gab an, dass er den Tabakkonsum als eine der größten Gefahren sieht. Klima- und Umweltbelastungen (16 Prozent), Alkohol (15 Prozent) und ungesunde Ernährung (12 Prozent) stehen ebenfalls weit oben auf der Liste der Gesundheitsgefahren. Jeder Befragte konnte mehrere Themen nennen.
Vertrauen in staatliche Stellen: Das Vertrauen in den staatlichen Gesundheitsschutz ist begrenzt. Nur gut jeder zweite Befragte (56 Prozent) gab an, den Behörden zu vertrauen. 44 Prozent glauben hingegen weniger oder gar nicht an staatliche Stellen, wenn es um den gesundheitlichen Verbraucherschutz geht.