Senioren erobern das Netz
Die Rentner wollen mit ihren Enkeln mailen oder Reisen buchen. Kurse vermitteln ihnen das nötige Know-how.
Düsseldorf. Gigabyte, Word, Facebook, E-Mail — was für die heutige Generation völlig normal ist, ist für deren Großeltern oft ein Buch mit sieben Siegeln. Doch immer weniger von ihnen möchten im Gespräch mit den Enkeln nur Bahnhof verstehen. Sie machen sich schlau.
Doch bevor überhaupt fröhlich im Netz gesurft werden kann, gilt es, einige Hürden zu überwinden. Welchen Rechner lege ich mir zu? Was benötige ich an Zubehör? Und wie schalte ich das Teil überhaupt ein? Nicht jeder hat Enkelkinder, die Oma oder Opa bereitwillig aufklären. Die Wahl des richtigen Geräts hängt vor allem vom Platz ab.
Ist ein Arbeitszimmer vorhanden, ist ein Desktop-PC kein Problem. Bestehend aus Rechner, Monitor, separater Tastatur und Maus nimmt er seinen Platz auf dem Schreibtisch ein. Wer mobil bleiben möchte, kauft sich ein Notebook, also einen tragbaren Klapprechner. Die dritte Variante, das Netbook, ist für ältere Menschen ungeeignet. Der Bildschirm und die Tastatur sind sehr klein.
Anstatt sich allein vor den PC zu setzen, empfiehlt sich, einen Einsteiger-Kurs für die PC-Nutzung zu machen. Die Volkshochschulen der Region (siehe Kasten) oder auch Kirchengemeinden bieten solche Kurse speziell für Ältere an.
„Viele möchten heute vor allem schnell ins Internet“, erklärt Martina Romanski-Sudhoff von der Bergischen Volkshochschule für Wuppertal und Solingen. „Die Beweggründe sind unterschiedlich“, erklärt sie. „Einige wollen Reisen buchen, andere einkaufen und wieder andere mit den Enkeln mailen.“
Das Wichtigste: „Keine Frage ist blöd. Niemand muss Angst haben, in unseren Kursen Fragen zu stellen.“ Wer nicht sicher ist, welcher Kurs für ihn geeignet ist, kann nach einer telefonischen Beratung persönlich zur VHS gehen, wo dann der richtige Kurs ausgesucht wird.
„Wer schon fitter im Umgang mit dem PC ist, kann gleich Spezialkurse zum Thema Bildbearbeitung oder Internetsicherheit besuchen“, sagt Romanski-Sudhoff. Beides sei sehr gefragt.