Sonnencreme: Der Lichtschutzfaktor hat ausgedient

Erstmals gibt es einheitliche Kategorien bei den Sonnencremes und ein UV-A-Siegel.

<strong>Düsseldorf. Schluss mit dem Regenwetter, endlich gibt es wieder Sonne satt. Also, am Wochenende rein in die Badeklamotten und den Sommer genießen - aber bitte mit Sonnenschutz. Das ist nicht nur wichtig, um sich vor Sonnenbrand zu schützen, sondern auch um das Hautkrebsrisiko so gering wie möglich zu halten. Denn allein im vergangenen Jahr erkrankten EU-weit 60 000 Menschen an dieser Krankheit. Doch welche Creme schützt am besten? Die nach australischem Standard oder die, die dem Verbraucher totalen Schutz verspricht? Damit es endlich übersichtlicher wird, gibt es diesen Sommer erstmals eine EU-weite neue Kennzeichnungsregel. "Diese ist zwar nicht bindend, aber es ist zu erwarten, dass alle Hersteller mitziehen", sagt Beate Daneell von der europäischen Verbraucherzentrale. Die meisten hätten sogar schon umgestellt.

Sorten sind nur noch in vier Schutzkategorien eingeteilt

Es gibt nun vier Schutzkategorien: Ein "niedriges Schutzniveau" entspricht einem Lichtschutzfaktor von 6 bis 15, ein "mittleres Schutzniveau" dem von 15 bis 25, ein "hohes Schutzniveau" steht für Lichtschutzfaktor 25 bis 50. Noch höhere fallen in die vierte Kategorie "sehr hohes Schutzniveau". "Der Lichtschutzfaktor war immer schon sehr pauschal, sprich nicht sehr genau. Es handelte sich nur um einen Orientierungswert. Deshalb ist diese Einteilung weitaus genauer", meint Daneell.

Zudem wird der UV-A-Schutz durch ein Siegel gekennzeichnet. UV-B-Strahlungen verursachen Sonnenbrand. UV-A-Strahlen dagegen lassen die Haut vorzeitig altern und stören das menschliche Immunsystem. Der Sonnenschutzfaktor bezieht sich aber nur auf die UV-B-Strahlen. Also vorsicht: Cremes, die nicht explizit auf den UV-A-Schutz hinweisen, sollte man meiden. Verbraucher sollten beim Kauf genau darauf achten, ob das Produkt mit dem neuen Siegel ausgestattet ist.

Haltbarkeit Die in der Sonnenmilch enthaltenen Sonnenfilter und anderen Inhaltsstoffe halten bei richtiger Lagerung länger als ein Jahr. Bewahren Sie die Cremereste im Kühlschrank auf. Nicht verwendet werden sollten Produkte, wo sich das Fett schon von den anderen Cremebestandteilen getrennt hat.

Parfüm Alkohol und ätherische Öle, wie Bergamotte, Zeder oder Zitrusfrüchte können in Kombination mit Sonneneinstrahlung zu Pigmentflecken führen. Viele Parfumhersteller bringen zum Start der Sommersaison extra Sommerversionen ihrer Parfumlinien heraus, die entsprechend weniger Alkohol und weniger Duftstoffe enthalten.

Sonnenspray Diese Art des Sonnenschutzes ist flüssiger und deshalb sollte man darauf achten, dass das Spray dick genug aufgetragen wird. Ein positiver Effekt: Spray lässt sich sehr gut verteilen, es muss aber anschließend verschmiert werden. Manche Kindersonnensprays bleiben, bis sie eingezogen sind, farbig. Dadurch können die Eltern erkennen, ob die Kleinen überall gut eingecremt sind.

Sonnenallergie Diese Reaktion der Haut kann unterschiedliche Auslöser haben. Bestimmte Arzneimittel, Duftstoffe oder auch erbliche Veranlagung können die roten Pusteln hervorrufen. Forscher gehen inzwischen davon aus, dass es bei einer Sonnenallergie zu einer Überreaktion auf die UV-A-Strahlen der Sonne kommt. Wenn Sie beim Sonnen mit einer Allergie rechnen müssen, dann sollten Sie auf fett- und emulgatorenfreie Produkte setzten, die die Haut nicht reizen.

Selbstbräuner Die Cremes schützen nicht vor Sonnenbrand. Sie geben der Haut nur eine oberflächlich sonnengebräunte Färbung. Mit echter Sonnenbräune hat das relativ wenig zu tun. Allerdings gibt es mittlerweile Produkte mit Lichtschutzfaktor.

Schutz In der Regel bekommt man unter dem T-Shirt keinen Sonnenbrand. Aufpassen sollten Sie allerdings, wenn die Kleidung nass wird. Feuchte Stoffe lassen die UV-Strahlung eher durch. Deshalb ist es wichtig, sich auch unter dem Bikini oder der Badehose einzucremen, um auch die empfindlicheren Hautpartien vor einem Sonnenbrand zu schützen.