Spielzeug: Können diese Augen lügen?

Da kann der Preis noch so hoch sein und der Teddy noch so goldig gucken: Beim Spielwarenkauf sollten Eltern auf anerkannte Qualitätssiegel achten.

<strong>Düsseldorf. Schnüffeln, zerren, fühlen: Wenn Eltern Spielsachen für ihr Kind aussuchen, sollten sie keine Hemmungen haben. "Reißen Sie ruhig an den Augen des Teddys, so fest Sie können. Gehen die ab, bekommen Sie keinen Ärger, sondern der Hersteller", sagt Dirk Petersen von der Verbraucherzentrale Hamburg. Denn die Hersteller müssen dafür sorgen, dass von ihrem Spielzeug keine Gefahr für Kinder ausgeht. Verlassen sollten sich Eltern darauf jedoch nicht, sondern selbst genau hinschauen.

Selbst namhafte Unternehmen wie Mattel mussten Waren zurückrufen

Vier Mal musste Mattel in den vergangenen Monaten Barbie-Zubehör und andere Spielsachen zurückrufen. Bestimmte Produkte enthielten "Farbe mit einem zu hohen Bleigehalt", hieß es in einer Mitteilung des US-Unternehmens. In einer anderen wurde vor Spielsachen mit kleinen Magnetteilen gewarnt, die herausfallen und verschluckt werden können. "Bitte geben Sie diese Produkte Ihren Kindern keinesfalls mehr zum Spielen", schrieb Mattel.

Die Rückrufaktion erregte großes Aufsehen. "Schadstoffprobleme gab es in der Vergangenheit vor allem bei Billigprodukten", sagt Ralf Schmidt-Pleschka von der Verbraucher-Initiative in Berlin. Entsprechend lautete der Rat des Deutschen Verbandes der Spielwaren-Industrie an Eltern: "Kaufen Sie nicht nur billiges Spielzeug."

Nachdem mit Mattel nun ein namhafter Hersteller Markenspielzeug zurückrufen musste, dürften viele Eltern verunsichert sein. "Man kann eben nicht generell sagen, dass teure Produkte auch sorgfältig produziert wurden", sagt Schmidt-Pleschka. Möchten Eltern beim Kauf von Stofftieren, Funkautos oder Babyklötzen möglichst sichergehen, sollten sie auf Qualitätssiegel achten und ihre Sinne nutzen.

Mit den Händen gilt es zu prüfen, ob spitze Ecken und scharfe Kanten Verletzungen verursachen können. Von Holzspielzeug dürfen sich keine Splitter lösen. Außerdem ist es gut, wenn sich Spielsachen leicht reinigen lassen. Wichtig wird das zum Beispiel bei Puppen, die von Kindern gefüttert und gewickelt werden können, sagt Weiskirchen. "Lassen die sich gründlich säubern oder gibt es verborgene Räume?"

Ein prüfender Blick gilt auch der Verpackung. "Sind darauf Informationen zum Hersteller und zum Material zu finden?", fragt Petersen. Fehlen solche Angaben allerdings, sollte der Verkäufer sie auf jeden Fall nachliefern können. "Wenn nicht, würde ich in diesem Laden nicht kaufen."