Telefonaktion: Was ist die richtige Geldanlage?

Viele Leser wollten sich von unseren Experten beraten lassen. Hier sind noch einmal die häufigsten Fragen.

<strong>Düsseldorf. Viele Sparer sind verunsichert. Entsprechend viele Fragen hatten unsere Leser bei der Telefonaktion am Dienstag mit dem Bundesverband deutscher Banken. Die vier Bankexperten Ulrich Hähner, Michael Schneider, Peter Weldner und Christian Wienen hatten keine ruhige Minute. Nachfolgend ein Auszug.

Lohnt sich die Riester-Rente wirklich für jeden?

Der Staat fördert Riester-Verträge mit Zulagen und Steuervorteilen. Diese Förderung macht Riester-Verträge attraktiv, sie lohnen sich fast immer.

Es macht nicht viel Sinn, zu den gesunkenen Kursen zu verkaufen. Viele Firmen verfügen über gute Ertragsperspektiven. Auf längere Sicht sollte es wieder höhere Kurse geben. Wenn Sie über ein breit gestreutes Depot verfügen hat, scheint es besser zu sein, die Aktien zu halten.

Derzeit unterliegen Zinserträge, die über den Sparer-Freibetrag hinausgehen, dem persönlichen Einkommensteuersatz. Ab 2009 gilt dagegen für Kapitalerträge ein pauschaler Steuersatz von 25 Prozent zuzüglich Solidaritätszuschlag und gegebenenfalls Kirchensteuer.

Beachten Sie, dass höhere Zinsen auch höhere Risiken bedeuten. Unternehmensanleihen haben nicht die Sicherheit, die erstklassige Staatsanleihen bieten.

Ja, aber für Aktien, die der Anleger vor 2009 kauft, bleibt es bei der aktuellen Regelung auch über 2009 hinaus. Das heißt: Für diese "Altbestände" sind auch künftig realisierte Kursgewinne steuerfrei, wenn der Anleger eine Haltefrist von mindestens einem Jahr einhält.

Gold bringt keine Zinsen. Und die weitere Preisentwicklung ist kaum einzuschätzen. Sinnvoller ist es, stattdessen in Rohstoffe zu investieren, beispielsweise mit einem Investmentfonds. So erhalten Sie eine breitere Streuung und damit eine bessere Verteilung von Chancen und Risiken.

Ja, für Rentner, mit einer NV-Bescheinigung (Nichtveranlagungs-Bescheinigung), die bis Ende 2009 gültig ist, gilt eine Ausnahme. Sie können Ihre Kapitalerträge also auch 2009 steuerfrei, das heißt ohne Abzug der Abgeltungsteuer, erhalten. Ende 2009 müssten Sie dann die NV-Bescheinigung neu beantragen.

In der Regel wird die Rückzahlung des Kapitals am Ende der Laufzeit garantiert, unabhängig von der Entwicklung an den Finanzmärkten. Diese Garantie gilt aber nicht, wenn Sie während der Laufzeit verkaufen wollen. Erkundigen Sie sich genau, bevor Sie so eine Anlage tätigen.

Die Verzinsung ist von Bank zu Bank unterschiedlich. Achten Sie aber nicht nur auf den angebotenen Zins, sondern auch auf die Höhe des Einlagensicherungsfonds, dem die Bank angehört.

Rohstoffe bleiben langfristig attraktiv. Doch Sie sollten hin und wieder auch daran denken, Kursgewinne mitzunehmen: Nur realisierte Gewinne sind echte Gewinne.

Vergleichen Sie, welche Renditen andere offene Immobilienfonds bieten. Wenn Sie immer noch in diesem Bereich bleiben wollen, sollten Sie in attraktivere Immobilienfonds tauschen.

Wichtig ist, nicht alles auf eine Karte zu setzen. Teilen Sie den Betrag also auf verschiedene Anlagen auf, um eine ausgewogene Vermögensstruktur zu erhalten. Beachten Sie dabei auch die Abgeltungsteuer, die 2009 eingeführt wird. Aktien, Anleihen und Investmentfonds, die Sie noch bis Ende 2008 kaufen, bleiben von der Abgeltungsteuer auf Veräußerungsgewinne verschont, wenn Sie diese Papiere später einmal mit Gewinn verkaufen. Sie müssen dafür nur die einjährige Spekulationsfrist einhalten.

Nein, Freistellungsaufträge bleiben auch zum Start der Abgeltungssteuer weiterhin gültig.