Angebundene Hunde im Heim abgeben
Einen herrenlosen Vierbeiner dürfen Finder laut Gesetz nicht einfach mit nach Hause nehmen.
Düsseldorf. Immer wieder büchsen Hunde von zu Hause aus. Oder der lästig gewordene Vierbeiner wird von seinem Besitzer ausgesetzt. Damit das Tier möglichst schnell in fürsorgliche Hände kommt, sollten Finder sofort die Polizei, das Ordnungsamt oder das örtliche Tierheim anrufen. Denn laut Gesetz gilt das Tier als Fundsache und muss gemeldet werden.
„Wer einen herrenlosen Hund herumstreunen sieht, sollte ihn erst mal eine Weile beobachten, um das Tier besser einschätzen zu können“, rät Marion Dudla vom Deutschen Tierschutzbund.
Veterinärin Christine Esch von der Tierrechtsorganisation PETA rät nachzusehen, ob Name und Telefonnummer des Halters am Geschirr vermerkt sind. Sollte das nicht der Fall sein und nach etwa einer halben Stunde immer noch kein dazugehöriges Herrchen auftauchen, müsse die Polizei oder das örtliche Tierheim verständigt werden.
Hunde, die ohne Herrchen unterwegs sind, zeigen unterschiedliche Verhaltensweisen. „Manche Tiere sind sehr verschreckt und schauen sich immer wieder nach allen Seiten um. Andere marschieren selbstsicher durch die Gegend oder gehen mit der Nase auf dem Boden auf Jagd“, erklärt Dudla. „Ein Hund, der erst vor kurzem entlaufen ist, kann relativ unauffällig wirken. Deshalb ist es stets angebracht, sich zu vergewissern, ob der Halter in der Nähe ist.“
Oft entschließen sich tierliebe Menschen dazu, den Hund mit nach Hause zu nehmen. Das sei keine gute Idee, sagt Dudla. „Das Tier untersteht dem Fundrecht.“ Wird der Vorfall dem Tierheim gemeldet, werden die Mitarbeiter bei Polizei oder Ordnungsamt Meldung machen. „Zwar setzen gewissenlosen Halter ihr Tier aus, doch gehen auch immer wieder Vierbeiner verloren oder machen auf eigene Faust einen Spaziergang“, sagt Esch.
Für deren Halter sei es wichtig, dass ihr Hund im Tierheim aufgenommen wird, damit sie ihn dort wiederfinden. „Wer sein Tier vermisst, ruft meistens zuerst im Tierheim an.“ Wenn sich herausstellt, dass das Fundtier tatsächlich nicht vermisst wird, könne das Tierheim bei der Vermittlung den Finder bevorzugen.