Die Entdeckung der Langsamkeit

Wasserschildkröten leben besonders lange. Als Haustier haben sie Ansprüche.

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Düsseldorf. Sie haben einen langen Atem und sind extrem zäh: Seit etwa 200 Millionen Jahren gibt es Schildkröten. Auch beim Menschen halten sie es lange aus. Bei guter Pflege leben sie 30 Jahre und länger. Es gibt viele unterschiedliche Arten mit verschiedenen Ansprüchen: Wie ihr Name schon sagt, ist das Element der Wasserschildkröte alles, was nass ist. Von einer am Land lebenden Schildkröte unterscheidet sie sich durch einen deutlich flacheren Panzer und stark ausgebildete Schwimmhäute an den Hinterfüßen.

Wer sich eines der Reptilien anschaffen möchte, wendet sich am besten an einen Zoofachhandel. „Private Züchter gibt es kaum“, sagt Silvia Blahak von der Tierärztlichen Vereinigung für Tierschutz (TVT).

Zukünftige Halter sollten vor allem darauf achten, welche Arten ihnen angeboten werden. Einige dürfen aus Artenschutzgründen nicht mehr importiert werden. Sie bedeuten eine Gefahr für heimische Tiere wie Frösche oder Fische, falls sie ausgesetzt werden oder weglaufen. Erlaubt sind zum Beispiel die Zierschild- und Moschusschildkröte sowie die Rotbauch-Spitzkopfschildkröte. Sie haben eine Panzerlänge von etwa zehn bis 20 Zentimeter.

Ein gesundes Tier erkennen Halter an klaren Augen und einem harten Panzer. Außerdem sollte die Haut an den Beinen sauber sein und die Schildkröte muss gut fressen, erläutert Bernd Schmölzing von der Fördergemeinschaft Leben mit Heimtieren (FLH). Teilnahmslose Panzertiere sind dagegen häufig krank.

Am wohlsten fühlen sich die Tiere in einem Aquarium mit einem großen Wasserbecken. Je nach Art brauchen die Schildkröten aber nicht nur Wasser, sondern auch Trockenplätze und Pflanzen. Auch über Kletterhilfen wie Steine, Wurzeln und Rampen freuen sie sich. „Es darf nur nichts Spitzes sein, an dem sich die Tiere beim Raufklettern verletzen können“, sagt Blahak. Das Becken darf in jedem Raum stehen, sollte aber nicht am Fenster platziert werden. Denn das regt das Algenwachstum an. Die optimale Wassertemperatur liegt für die meisten Arten bei 24 Grad.

Zudem wärmen sich die Tiere gerne in der Sonne. Optimal sind deshalb trockene Plätze im Becken mit einer passend eingestellten UV-Lampe. Das verhindert, dass sich der Panzer der Wasserschildkröten entzündet.

Zum Futter gehören getrocknete kleine Flusskrebse, Gammarus (Flohkrebse), Mehlwürmer und kleine Fische. Ein ganz frischer Leckerbissen sind Wasserpflanzen, die Halter im Gehege anlegen. Am besten werden die Tiere direkt im Wasser gefüttert. Sie brauchen nur einmal täglich etwas zum Fressen. Zeigen die Tiere kein Interesse, sollten Halter das Futter wieder herausnehmen. Sonst verschlechtert sich die Wasserqualität.

Da die Schildkröten ihr Wasser trinken, ist ein sauberes Gehege sehr wichtig. Mindestens ein- bis zweimal wöchentlich müssen Besitzer es komplett reinigen. Außerdem sollte ein starker Außenfilter angebracht sein. Wer seinem Tier Abwechslung gönnen möchte, kann es zwischen Juni und August draußen halten — am besten im Teich. Der optimale Standort ist an einem sehr sonnigen Platz.