Jagdverband: Neue Stromtrassen für Tier- und Pflanzenschutz nutzen
Kiedrich (dpa/lhe) - Die Energiewende macht den Bau langer Überlandleitungen erforderlich, was nicht allen Umweltverbänden gefällt. Der Jagdverband in Hessen sieht hingegen auch Vorteile für die Tier- und Pflanzenwelt.
Der Landesjagdverband will den Bau der geplanten Stromtrassen durch Hessen für den Tier- und Pflanzenschutz nutzen. Präsident Jürgen Ellenberger sprach sich am Freitag in Kiedrich dafür aus, entlang der Trassen Flächen mit einer Breite von 50 bis 70 Metern anzulegen. Der Lebensraum von seltenen Arten wie Rebhuhn, Feldlerche und Wachteln sowie für Schmetterlinge und Bienen könne mit diesem Korridor geschützt werden. Zudem werde die Akzeptanz der Stromtrassen bei den Bürgern so erhöht.
Die Stromtrasse Suedlink soll ab dem Jahr 2022 über eine Strecke von 800 Kilometern Windstrom von Schleswig-Holstein ins fränkische Grafenrheinfeld bringen und dabei auch durch Hessen laufen. Geplant ist zudem die 340 Kilometer lange Trasse Ultranet, die von Osterath am Niederrhein ins nordbadische Philippsburg führen soll und vor allem Südhessen durchqueren würde.
Die Kosten für die Flächen könnten nach Angaben eines Verbandssprechers über die Ausgleichsabgabe abgedeckt werden, die die Grundeigentümer für den Bau der Trassen erhielten. Die Landwirte könnten sich den Korridor zudem als Ökoflächen anrechnen lassen.