Ein Tier auf dem Wunschzettel: Eltern sollten „Nein“ begründen
Berlin (dpa/tmn) - Auf den Wunschlisten zu Weihnachten stehen bei vielen Kindern Haustiere ganz oben. Weil die Arbeit aber meist an den Eltern hängen bleibt, sind sie oft entschieden dagegen. Aber wie bringen sie das ihren Kindern bei?
Berlin (dpa/tmn) - Auf den Wunschlisten zu Weihnachten stehen bei vielen Kindern Haustiere ganz oben. Weil die Arbeit aber meist an den Eltern hängen bleibt, sind sie oft entschieden dagegen. Aber wie bringen sie das ihren Kindern bei?
Wenn Eltern gegen ein Haustier sind, sollten sie ihr „Nein“ erklären. Dann können Kinder besser nachvollziehen, woran es hapert. Dabei müssen Eltern bei der Wahl ihrer Argumente das Alter ihres Kindes berücksichtigen. Begründungen wie fehlende Zeit verstehen kleine Kinder zum Beispiel noch nicht: „Für Kinder läuft die Zeit anders als für Erwachsene, sie haben ein anderes Zeitgefühl“, sagt die Tierpsychologin Gabriele Zuske. Ab dem Schulalter können Kinder aber verstehen, wenn die Zeit fürs Haustier fehlt.
Dann können Eltern den Kindern zum Beispiel anhand eines Wochenplans verdeutlichen, wie viel von ihrer Freizeit in die Pflege des Haustiers fließen würde. „Damit können sie klarmachen: Die Hälfte deiner Freizeit geht dabei drauf“, sagt Zuske. Wer auf ein Haustier aufpassen muss, kann außerdem nicht so mir nichts, dir nichts in den Urlaub fahren. Dieses Beispiel gibt den Kindern eine Idee davon, wie viel Verantwortung mit dem Haustier einhergeht.
Kleineren Kindern sollten Eltern erklären, dass sie zum Beispiel mit einem Hund noch nicht allein spazieren gehen können: „Wenn dann ein anderer Hund kommt, können diese sich beißen“, nennt Zuske ein Beispiel. Allerdings besteht bei diesem Argument die Gefahr, dass die Eltern ihrem Sprössling Angst machen. Gleiches gilt, wenn sie von Katzen abraten, weil diese sich nicht alles gefallen lassen und kratzen können. Hierbei sollten Eltern abwägen, ob sie mit diesen Argumenten nicht zu große Furcht schüren.
Eltern können sich außerdem eine praktische Erfahrung zunutze machen, um zu vermitteln, wie viel Arbeit ein Haustier bedeutet: Am besten leihen sie sich ein Tier für einige Tage aus. „Bei Katzen ist das keine gute Idee, die fühlt sich nicht wohl in der fremden Umgebung“, erklärt Zuske. Kleintiere wie Hamster oder Kaninchen dürfen Freunde und Verwandte aber ruhigen Gewissens für einen Tag entleihen - quasi zu Unterrichtszwecken. Mit Hunden aus dem Tierheim können Kinder außerdem das Spazierengehen üben. „So merken sie auch: Komme ich damit zurecht? Habe ich Angst, wenn ein anderer Hund hinzukommt?“
Nicht zuletzt verstehen Kinder jeden Alters, dass ein Haustier womöglich nicht genug Platz in der Wohnung hat. Laut Zuske sollten Eltern in diesem Fall deutlich machen: „Das Tier kann sich nicht wohlfühlen“. Wie viel ein Haustier kostet, können wiederum nur ältere Kindern verstehen. Am besten funktioniert es, wenn Mutter und Vater ihnen anhand des Taschengeldbetrags vorrechnen, wie viel sie davon für das Tier abgeben müssten.