Flöhe und Zecken: Den Hund vor Parasiten schützen

Frankfurt/Main (dpa/tmn) - Sie sind klein und nisten sich mit Vorliebe im Hundefell ein. Gegen Würmer, Zecken oder Flöhe gibt es eine große Auswahl an Produkten. Um den Vierbeiner zu schützen, sollten Besitzer davon Gebrauch machen und regelmäßig das Fell kontrollieren.

Flöhe, Zecken, Würmer - das sind die Parasiten, mit denen Hunde am häufigsten zu kämpfen haben. Gefeit davor ist kein Vierbeiner. So lauern bei jedem Spaziergang Zecken in Büschen und Wiesen. Beim Kontakt mit Artgenossen kann in Sekundenschnelle ein Floh überspringen. Und mit dem Schnüffeln an tierischen Hinterlassenschaften ist stets das Risiko eines Wurmbefalls verbunden.

„Um seinen Hund vor Parasiten und damit auch vor möglichen Erkrankungen zu schützen, sollte man nicht nur nachbehandeln, sondern unbedingt Prophylaxe betreiben“, sagt Astrid Behr vom Bundesverband praktizierender Tierärzte in Frankfurt . Die Möglichkeiten dazu sind divers: Hunderte von Präparaten gegen Zecken und Flöhe - sei es in Halsband-, Spray-, Spot-On- oder Tablettenform - und eine Vielzahl von Wurmkuren sind auf dem Markt. Der Großteil der Mittel wirkt über auf die Parasiten „zugeschnittene“ Kontakt- oder Nervengifte, manche setzen auch auf pflanzliche Stoffe wie Citronella, Knoblauch oder Thymian. Doch wofür sollten sich Halter entscheiden? Chemie oder Natur - und welches der Präparate ist das richtige?

„Am besten ist es, sich vom Tierarzt beraten zu lassen. Er kann bei der Auswahl helfen“, erklärt Katrin Umlauf vom Deutschen Tierschutzbund in Bonn. Prinzipiell lässt sich sagen, dass die Wirksamkeit der natürlichen Anti-Parasiten-Mittel bisher nicht bewiesen ist. Daher sei zu überlegen, ob es nicht besser ist, auf konventionelle Produkte zurückzugreifen. „Natürlich können sie Nebenwirkungen haben, und in Einzelfällen kommt es zu Unverträglichkeiten, aber mit den Krankheiten, die die Parasiten übertragen, ist auch nicht zu spaßen“, sagt Umlauf.

Bemerkbar machen sich die kleinen Quälgeister auf unterschiedliche Weise: Während vollgesaugte Zecken auch mit bloßem Auge erkennbar sind, ist das erste Indiz für Flöhe exzessiver Juckreiz und Kratzen. Wurmbefall fällt unter anderem dadurch auf, dass der Hund „Schlitten fährt“, sprich sein Hinterteil über den Boden reibt.

Ist ein Tier verwurmt, sind teils starkes Abmagern, Blutarmut und Immunschwäche die Folge - manche Wurmarten wandern auch im Körper und schädigen die Organe. Genauso wenig zu unterschätzen ist die von Zecken ausgehende Gefahr: „Dass sie Borreliose und Hirnhautentzündung übertragen können, ist ja bekannt. Mit der Auwaldzecke gibt es seit einiger Zeit aber eine neue Art bei uns, sie infiziert mit Babesiose“, erklärt Astrid Behr. Die als Hundemalaria bekannte Krankheit sei sehr gefährlich, da sie eine Zerstörung der roten Blutkörperchen, Blutarmut und Fieberschübe mit sich bringt und ohne Behandlung tödlich endet.

Oft sind die übertragenen Krankheiten also schwerwiegender als jede Nebenwirkung. Ist die Entscheidung für ein Präparat gefallen, empfiehlt es sich, die Anwendung mit dem Tierarzt zu besprechen. Er kann sie genau auf das jeweilige Tier abstimmen, weiß neben der richtigen Dosierung und Stärke um bestehende rassespezifische Unverträglichkeiten und andere Risikofaktoren. Ein Hund mit Leberschaden verträgt beispielsweise nicht alle Präparate. Sind alle Fragen geklärt, kann der Tierhalter die Prophylaxe ohne weiteres selbst in die Hand nehmen.

„Dabei sollte er neben der Gebrauchsanweisung auch die Ratschläge seines Tierarztes beachten und sich sofort an ihn wenden, wenn Nebenwirkungen auftreten“, erklärt Friedrich Röcken von der Bundestierärztekammer in Berlin. So kann im Notfall schnell reagiert werden. Neben der regelmäßigen Prophylaxe rät der praktizierende Tierarzt Hundebesitzern, noch auf anderer Ebene aktiv zu werden: „Kehrt man von einem Spaziergang zurück, empfiehlt es sich beispielsweise, das Tier nach Zecken abzusuchen“, sagt Röcken. So könnte man diese absammeln, bevor sie sich festsaugen.

Auch in Sachen Flohbefall sind regelmäßige Felluntersuchungen gut: Mit wachsamem Blick und einem speziellen Kamm gelingt es, die kleinen Krabbeltiere zu lokalisieren, ehe das Kratzen des Tieres sie verrät. Bei Langhaarhunden, deren Fell zum Verfilzen neigt, kann neben dieser Inspektion auch gelegentliches Scheren sinnvoll sein: So gewinnt man Durchblick und die Flöhe können sich nicht im verfilzten Haar einnisten. Ein gewisses Maß an Pflege ist also essenziell - verstärkte Hygiene, wie den Hund ständig zu waschen, hingegen unnötig.

Wichtiger ist es da schon, den Blick auch auf das Umfeld des Tieres zu richten. Erst indem man seine Schlafstätte und die Textilien, mit denen er in Kontakt ist, reinigt, wird man Herr der Lage: Flohnester, herabgefallene Zecken, Wurmeier und -larven können sich hier verbergen. Bleiben die Parasiten dagegen ungestört, ist der Weg zurück zu Rex und Fiffi kurz.