Hund und Herrchen: Symmetrie der Persönlichkeiten
Wien (dpa/tmn) - Hunde orientieren sich an der Persönlichkeit von Frauchen oder Herrchen. Das haben Verhaltensforscher an der Universität Wien herausgefunden.
Die Wissenschaftler analysierten das Verhalten von Mensch und Tier anhand 22 Mensch-Hund-Paaren. Dazu hielten sich Besitzer und Hund in einem neuen Raum auf. Während die Besitzer Bilder im Raum betrachten und bewerten sollten, durfte sich das Tier frei im Raum bewegen. Die Situation wurde gefilmt und anschließend ausgewertet.
Außer dem Filmmaterial wurden die Persönlichkeitsmerkmale der Besitzer mittels eines Fragebogens ermittelt. Sie wurden gemäß der fünf grundlegenden Merkmale Extraversion (offen für andere, vertrauensvoll), Verträglichkeit, Offenheit für Erfahrungen, Gewissenhaftigkeit und Neurotizismus (ängstlich, grübeln viel) kategorisiert. Weiterhin mussten die Halter Fragen zu der Beziehung mit ihrem Hund beantworten, beispielsweise „Nur das Zusammensein mit meinem Hund führt dazu, dass ich mich wohlfühle.“
Als Ergebnis konnten die Forscher eine Symmetrie beobachten: War der Besitzer eher ängstlich, emotional instabil und betrachtete den Hund als sozialen Unterstützer, wich dieser kaum von seiner Seite. Bei Menschen, die von der Persönlichkeit eher unabhängig und stabil waren sowie den Hund als Sozialpartner sahen, zeigte das Tier ein ungebundeneres Verhalten. Es bewegte sich freier im Raum und hielt sich weniger in der Nähe des Besitzers auf. Inwieweit Hunde bewusst auf die Persönlichkeit von Menschen reagieren, sollen nun Folgestudien klären.