Nützliche Tiere im Winter Naturschützer werben für mehr Toleranz gegenüber Spinnen

Magdeburg (dpa) - Naturschützer werben für mehr Toleranz gegenüber Spinnen im Winter. Denn gerade in der kalten Jahreszeit sind viele Achtbeiner darauf angewiesen, ein warmes Eckchen zu finden. „Spinnen flüchten sich im Winter gern ins Warme“, sagte Melanie Medau-Heine vom BUND Sachsen-Anhalt.

Foto: dpa

„Wenn sie nicht stören, sollte man sie dort lassen, wo sie sind“, sagt die Naturschutzreferentin. Häufig würden sich Spinnen ohnehin in Nebengebäuden oder Kellerräumen einnisten - überall dort, wo sie einen Spalt oder ein offenes Fenster finden. In Wohnungen verirrten sich die Tiere nur selten. „Dort sind Spinnen für viele natürlich unangenehm“, weiß Medau-Heine.

Dabei können die Spinnen auch in der Wohnung durchaus nützlich sein - als Insektenjäger. Im Winter seien zwar nur wenige Insekten in den Häusern zu finden. „Aber wenn es im Frühjahr wieder kreucht und fleucht, sind die Spinnen zur Stelle“, erklärt Medau-Heine. Von Fliegen und Mücken - Leibspeise der Achtbeiner - können sie die Wohnung dann weitgehend frei halten.

Wer dagegen versuche, die Spinnen im Freien auszusetzen und somit loszuwerden, werde oft nicht erfolgreich sein, sagte Annette Leipelt vom Naturschutzbund (Nabu) Sachsen-Anhalt. „Die kommen auch über große Distanzen wieder zurück.“ Das gilt besonders für die Gattung der Zitterspinnen. Diese Spinnen, die eine ganze Familie (Pholcidae) mit vielen Arten bilden, leben in Mitteleuropa das ganze Jahr über im Haus - oft findet man in Häusern sogar nur Zitterspinnen. Gute Nachbarschaft mit den Tierchen und ihren Netzen kann also - so sehen es die Naturschützer - nur ratsam sein.