Schildkröten zur Winterstarre in Kühlschrank legen

Berlin (dpa/tmn) - Es klingt kurios, ist aber tatsächlich die beste Möglichkeit, Landschildkröten überwintern zu lassen: Die Tiere kommen mitsamt einer Kiste in den Kühlschrank.

Mit Beginn der kalten Jahreszeit sollten Besitzer ihre Landschildkröte auf die Winterruhe vorbereiten. Dazu gehört, Licht und Temperatur im Terrarium über drei Wochen langsam herunterzudrehen und das Tier nicht länger zu füttern. Wasser darf die Schildkröte aber weiterhin bekommen.

Hat bei dem Tier die Winterstarre eingesetzt, legt der Besitzer sie am besten in eine Überwinterungskiste, gefüllt mit Erde und einem Gemisch aus Buchenlaub und Moos. Die Kiste sollte etwa viermal so groß sein wie die Panzerfläche, damit das Tier genug Platz hat. Außerdem muss ausreichend Luft in die Kiste gelangen, um Schimmel zu vermeiden. Darauf weist die Bundestierärztekammer (BTK) in Berlin hin.

Die Kiste ist am besten an einem dunklen Ort mit konstanten vier bis sechs Grad aufgehoben - ein separater Kühlschrank ist optimal. Ein- bis zweimal in der Woche sollte der Besitzer die Kühlschranktür öffnen, damit die Schildkröte ausreichend Sauerstoff bekommt. Die BTK empfiehlt, das Tier alle vier Wochen aus der Kiste zu nehmen und zu wiegen: Es sollte über den ganzen Winter nicht mehr als zehn Prozent seines Körpergewichts verlieren. Wer eine rötliche Verfärbung am Bauchpanzer entdeckt, geht mit dem Tier besser zum Arzt. Denn das könnte auf eine Sepsis hindeuten.

Die Schildkröte für die Winterruhe im Garten oder Freigehege einzugraben, ist wenig ratsam, so die BTK. Denn dort kann Frost leicht in die Überwinterungsverstecke eindringen und das Tier aus seinem Unterschlupf treiben.

Die Ruhephase von Landschildkröten dauert in der Regel drei bis fünf Monate, bei sehr jungen Tieren sechs bis acht Wochen. Am Ende der Winterruhe sollte der Besitzer die Temperatur um die Schildkröte herum langsam wieder anheben.