Tier-ABC 2013: Kurioses abseits des Tieralltags

Berlin (dpa) - „Ich wollt' ich wär' ein Huhn, ich hätt' nicht viel zu tun“ - von wegen. Tiere haben im Jahr 2013 abseits ihres Alltags eine Menge erlebt. Ein Tier-ABC - zum Schmunzeln und an mancher Stelle auch zum Kopfschütteln:

A wie AUTOFAHRER:

Ein Hund verwechselt in einem geparkten Auto in Bremen den Schaltknüppel mit einem Kauknochen - der Wagen rollt rückwärts aus der Parkbucht.

B wie BABYBOOM:

Eine Jugendliche bekommt vier Mäuse geschenkt, dabei bleibt es aber nicht lange. Die rasante Vermehrung veranlasst die 17-Jährige dazu, das Ergebnis des Babybooms in mehreren Taschen vor einem Stuttgarter Tierheim auszusetzen: Die Mitarbeiter zählen 97 Mäuse.

C wie CINEASTEN:

Die Affen der Stuttgarter Wilhelma führen seit dem Frühjahr ein Luxus-Leben. Es gibt sogar ein eigenes Kino. Die Bonobos können zwischen fünf Filmen wählen. Es geht um Sex, Spiel oder Aggressivität - Hauptdarsteller sind: klar, Affen.

D wie DRESSCODE:

Weil der Wildtierlook einiger Besucher die Tiere in einem englischen Zoo verwirrt, zieht die Leitung im Herbst die Notbremse: Wer mit einem Tiger-Top oder Leoparden-Mantel erscheint, bekommt einen grauen Anzug, um sich zu verhüllen. Mittlerweile gilt die Regel laut dem Tierpark aber nicht mehr.

E wie EINBRECHER:

Eine Frau findet ihre Wohnung in Celle verwüstet vor. Die Polizei findet keine Einbruchsspuren, dafür herrscht eine gehörige Unordnung. Die Frau schreit plötzlich auf, der Einbrecher huscht vorbei: ein Eichhörnchen.

F wie FEHLALARM:

Die Anwohner einer hessischen Schule hören Schreie, sie vermuten Tierquälerei und alarmieren die Polizei. Der Hausmeister klärt auf: Ein Pfau bekämpfte lautstark sein Spiegelbild in einer Fensterscheibe.

G wie GEWINNER:

Catwalk für Kühe: Nicht gemütlich auf der Wiese will sie grasen, stattdessen läuft Kuh Loh Nastygirl aus dem Emsland über den Laufsteg. Sie konkurriert in Oldenburg mit rund 250 Kühen. Der Lohn: Sie holt den Titel der schönsten Kuh Deutschlands. Die Jury lobte ihre starke Figur.

H wie HAUSTÜR:

Ein Storch beult wochenlang in Bergholz in Mecklenburg-Vorpommern Autos ein und zerschlägt mit dem Schnabel Scheiben an Haustüren. Einige Bewohner werden in der Not erfinderisch: Sie verhängen ihre Scheiben mit Decken, damit sich das Tier nicht in den Fenstern spiegelt und auf vermeintliche Rivalen einhackt.

I wie IMITATOR:

Eine Frau ruft die Polizei, weil sie eine Kinderstimme aus der Nachbarwohnung zu hören scheint, die ruft: „Mama“, „Papa“ und „Mama komm“. Als die Beamten die Tür der Wohnung bei Osnabrück öffnen, finden sie das vermeintliche Kind: einen Papagei.

J wie JAMES BOND:

Wie in einem James-Bond-Film geht es im September in Ägypten zu. Dort wird ein Storch verdächtigt, ein Spion zu sein, weil er mit einem GPS-Gerät ausgestattet ist. Französische Tierschützer hatten ihm offenbar das Gerät angeschnallt, um seinen Flug in den Süden zu verfolgen. Tragisch: Der Storch landete laut einer Tierschutzorganisation im Kochtopf.

K wie KAMMERJÄGER:

Ein Kammerjäger greift in Neuseeland in einer Bäckerei durch - die Mäuse müssen dran glauben. Eine von ihnen findet die letzte Ruhestätte in einer Backform - das Geschrei ist groß, als der Bäcker beim Verkauf das Brot anschneidet. Im Herbst werden diese und mehr Ekel-Geschichten der vergangenen 50 Jahre von Gesundheitsschützern in einem Buch veröffentlicht.

L wie LEITUNG:

Eine Ratte gelangt in eine Berliner Strom-Netzstation und verursacht einen Kurzschluss an einer 10 000-Volt-Leitung. 2200 Wohnungen und 170 Betriebe haben für mehrere Stunden keine Elektrizität. Traurig: Die Ratte stirbt.

M wie MITFAHRER:

Ukrainische Zöllner entdecken an der Grenze zu Russland einen ungewöhnlichen Mitfahrer auf dem Rücksitz eines Autos: ein etwa ein Meter langes Krokodil. Das arme Tier ist halb erfroren und fast verhungert.

N wie NACHTAUSFLUG:

Ein Zirkus-Lama wird in Frankreich nachts von Betrunkenen aus seinem Käfig gelassen. Die Clique nimmt das arme Tier mit auf eine nächtliche Spritztour mit der Straßenbahn, die Fotos landen im Internet - das Lama wird zur Werbemarke in Bordeaux.

O wie OHRENBETÄUBEND:

Wenn der australische Golden Retriever Charlie bellt, dann bewegt sich die Lautstärke zwischen Kreissäge und Düsenflugzeug. Deshalb wird er auch vom „Guinnessbuch der Rekorde“ zum lautesten Beller der Welt gekürt. Trost für Frauchen: „Er bellt so gut wie nie“, sagte sie im März.

P wie PINK:

Im Sommer bemalen Reiter ihre Pferde mit Zebrastreifenmuster. Der Grund: Sie hoffen, dass Bremsen und Stechfliegen der Appetit vergeht. Mit der Taktik berufen sie sich auf wissenschaftliche Erkenntnisse aus der Zebra-Forschung - im Internet posten sie viele Fotos ihrer Malkunst.

Q wie QUIEKEN:

Eine Rotte von 20 Wildschweinen macht es sich an einer Autobahn bequem und verschanzt sich dort. Um die Tiere wieder in den Wald zu treiben, sperrt die Polizei einen Abschnitt der A 81 bei Heilbronn in Baden-Württemberg für mehrere Stunden. Die Autos stehen still - doch die meisten Wildschweine bleiben zunächst unauffindbar.

R wie REISE:

Eine Ratte nimmt in einer Innsbrucker Wohnung ein paar Tage Urlaub von seinem Frauchen und entwischt über die Abflussrohre ins Klo der benachbarten Wohnung. Dort macht es sich das Tier gemütlich. Angenagte Schuhe, Kabel und Sofa inklusive. Und in der Küche bedient sich das Tier am Gemüse.

S wie STÄDTETOUR:

Stadttour durch Prag mal anders: Ein Wildschwein durchschwimmt die Moldau, zerschlägt das Schaufenster eines Fünf-Sterne-Hotels und schüchtert Fußgänger ein. Die Polizei verfolgt das Tier zwei Stunden lang - auf einer Baustelle ist Schluss mit der Sight-Seeing-Tour.

T wie TANKSTELLE:

Eine Rinderherde büxt aus ihrem Pferch in Baden-Württemberg aus und hat ein außergewöhnliches Ziel: eine Tankstelle. Nach ihrem „Sit-in“ sieht die Tanke in Ebhausen selbst aus wie ein Stall. Und muss erst einmal gründlich gereinigt werden.

U wie UNKRAUT:

Ein Friedhof in den USA hat im August ungewöhnlichen Besuch: Eine Herde Ziegen tummelt sich dort für ein paar Tage. Warum? Das Gestrüpp rund um den Friedhof und das wuchernde Unkraut soll weg.

V wie VERLIEBT:

Ein liebestoller Esel will seinem Glück auf die Sprünge helfen. Im Oktober durchbricht er fast täglich in Saarbrücken den Zaun eines Reitgeländes, um die Pferdestuten auf der Nachbarweide zu bespringen. Die Polizei schreitet ein. Die Besitzerin des an „hormoneller Reizüberflutung leidenden“ Esels versichert den Beamten, sie werde das Gatter verstärken.

W wie WG-BEWOHNER:

Ein Waschbär zeigt in Baden-Württemberg, wie hartnäckig Wohnungssuche aussehen kann. Das übergewichtige Tier steht an einer Wohnungstür im vierten Stock eines Mehrfamilienhauses in Schorndorf. „Die Frau konnte überhaupt nicht so schnell reagieren, wie das Tier an ihr vorbei in die Wohnung drängte“, teilte die Polizei mit.

X wie XXL-MUSEUMSBESUCHER:

Eine sehr dicke Spinne seilt sich nachts von der Decke eines Museums im sächsischen Görlitz ab. Die Polizei findet die Spinne vor einem Bewegungsmelder - den sie mit ihrer Körperfülle ausgelöst hatte.

Y wie YOUTUBE-HIT:

Für was die Tierwelt so alles herhalten muss: Das norwegische Musikvideo „What does the Fox say?“ (Welches Geräusch macht der Fuchs) über Tierlaute wird auf der Internet-Videoplattform YouTube im Herbst millionenfach geklickt. Der Inhalt ganz simpel: In einem Haus im Wald wird eine Party gefeiert, die Gäste tragen Tiermasken, tanzen und imitieren Laute.

Z wie ZICKENKRIEG:

Die Friedensbemühungen im Berner Bärenstreit scheitern. Bärentochter Berna muss den Bärengraben nach wiederholten Angriffen auf ihre Mutter verlassen. Der Tierpark-Direktor sagt im Juli: „Wir mussten den Zickenkrieg beenden.“ Besonders schlimm soll es gewesen sein, wenn auch noch die zweite Tochter dazugekommen sei. Dann habe nur noch der Bärenvater dem Treiben ein Ende setzen können.