Wenn Igel jetzt schon unterwegs sind

Weilheim (dpa/tmn) - Trotz der milderen Temperaturen ist es nicht normal, wenn Igel schon jetzt unterwegs sind. Das frühe Aufwachen aus dem Winterschlaf ist häufig ein Zeichen dafür, dass die Tiere krank sind.

In der Regel endet der Winterschlaf von Igeln witterungsabhängig erst Anfang April bis Mitte Mai. Darauf weist Verena Wendt von der Igelstation Weilheim hin. Kranke Igel erkenne man daran, dass sie tagsüber gesehen werden oder ungeschützt in der Nähe einer Futterstelle liegen bleiben. Sie sollten in einem warmen Raum (etwa 18 bis 20 Grad) in einen großen, mit Zeitungspapier ausgelegten Karton untergebracht werden.

Unterkühlte Igel (erkennbar am kühlen Bauch) müssen zusätzlich auf eine handwarme, mit einem Tuch umwickelte Wärmflasche gesetzt werden. „In den meisten Fällen ist es nicht notwendig, den Igel bereits am Fundtag zum Tierarzt zu bringen, außer er ist verletzt oder von Fliegenmaden befallen“, erklärt Wendt. Sonst passiere es leicht, dass ein unterkühltes und geschwächtes Tier zu früh entwurmt wird. Wichtig ist, dass der Finder noch am selben Tag Kontakt mit einer Igelstation aufnimmt. Dort können Experten entscheiden, wie das Tier weiter behandelt werden muss.

Generell sollten Gartenbesitzer für Igel von März bis Mai eine katzensichere Futterstelle im Garten einrichten und mit Katzendosen- und Igeltrockenfutter zufüttern. Auf keinen Fall dürfen Igel, die bei Menschen überwintert haben, schon jetzt ausgesetzt werden. Damit muss je nach Region bis Mitte April oder Mai gewartet werden, wenn die Temperaturen nachts mindestens 8 Grad erreichen.