Wenn Rex knurrt: Wie sich Halter bei Besuch verhalten
Hofheim (dpa/tmn) - Der Besuch steht vor dem Haus, aber Rex lässt ihn nicht herein. Er bellt aufgeregt. Halter sollten sich in so einer Situation ruhig vor das Tier stellen und dafür sorgen, dass Gäste ausreichend Abstand zum Hund halten.
Knurrt ein Hund Besucher an, machen Halter die Sache mit lautem Schimpfen nur schlimmer. Denn dann wird der Hund nur noch aufgeregter. Besser ist es, wenn Halter sich schützend vor ihr Tier stellen. Das empfiehlt Tina Schnatz vom Berufsverband der Hundeerzieher und Verhaltensberater. Die Ursache für das aggressive Verhalten des Tiers sei meist Unsicherheit und Angst. Deshalb ist es falsch, wenn der Gast den Hund durch Blickkontakt oder Streicheln beruhigen will. „Die Halter müssen als Erstes dafür sorgen, dass die fremde Person dem Hund nicht zu nahekommt, um zu verhindern, dass der Hund sich bedrängt fühlt und das Verhalten dadurch verstärkt wird.“ In dem oft engen Flur hinter der Eingangstür ist das jedoch nicht immer einfach.
Abhilfe schafft ein mehrstufiges Training: Zu Beginn platziert der Halter an einem Rückzugsort wie einer Hundebox ein Leckerli. Erst wenn der Hund diesen Ort mit der Belohnung verbindet, klingelt eine zweite Person an der Tür, kommt jedoch noch nicht herein. Nun führt der Halter den Hund an seinen Platz und gibt ihm wiederum ein Leckerli. Erst im dritten Schritt kommt die Person herein, während der Hund an seinem Platz ist. So lernt das Tier, dass das Türklingeln für ihn bedeutet: Ich bekomme ein Leckerli und darf mich zurückziehen.
„Im Gegensatz zu Hauruck- oder Bestrafungsmethoden verspricht dieses Training einen nachhaltigen Erfolg“, sagt Hundetrainerin Schnatz. „Ist der Hund besonders ängstlich oder aggressiv, kann es sogar sinnvoll sein, ihn zunächst im Freien an fremde Menschen zu gewöhnen.“ Dann sei ein Maulkorb angebracht, um die beteiligten Personen zu schützen.