Wo die Kraniche rasten - Zugvögel in Brandenburg beobachten
Potsdam (dpa/tmn) - Auf ihrem Weg gen Süden rasten vor allem Kraniche gern in Brandenburg. Wer zusehen und lauschen will, wenn die gefiederten Reisenden in riesigen Schwärmen auf Brachen und flachen Seen niedergehen, kann sich einer der vielen Touren anschließen.
Dunkle Kleidung, festes Schuhwerk, Taschenlampe und Fernglas gehören zum Rüstzeug eines Zugvogel-Touristen. Das sollten Urlauber derzeit in vielen Orten Brandenburgs bei sich haben. Noch bis Ende Oktober bieten Vogelkundler Wanderungen, Planwagenfahrten, Radtouren oder andere Events an, deren Teilnehmer Zehntausende Kraniche und Wildgänse während ihrer Rast auf dem Weg von Nord- und Osteuropa in die Winterquartiere im Süden beobachten. Die meisten Touren würden kostenlos oder gegen eine kleine Spende angeboten, teilt das Reiseland Brandenburg mit. Eine Auswahl:
Gartz: Geführte Morgenwanderungen, Fahrten mit dem Kremser, einer Art Planwagen, und Radtouren gibt es bis zum 6. Oktober bei der Internationalen Kranichwoche in dem Ort nahe Schwedt an der Oder. Jeden Abend versammeln sich Touristen und Einheimische am Deich und schauen sich den Zug der Kraniche an.
Lehniner Land: Am 5. Oktober laden die Natur- und Kulturführer der Gemeinde Kloster Lehnin zu einem Ausflug ein. Vom Vogelbeobachtungsturm am Streng beobachten die Teilnehmer die Kraniche und Gänse.
Gülper See: Am selben Tag ist der „Bird Watch Day“ am Gülper See bei Prietzen. Das Gebiet ist ein beliebter Schlafplatz für die Vögel. Mitglieder des Naturschutzbundes (NABU) erzählen den Besuchern am Nachmittag Wissenswertes über die Tiere. Eindrucksvoll ist der Anblick der riesigen Vogelschwärme, die zum Schlafen auf den See niedergehen. Auch auf das akustische Erlebnis richtet der Natur- und Landschaftsführer Martin Miethke den Fokus seiner Touren. Bis Ende Oktober erläutert er in seinen Führungen am Gülper See den Zug der Vögel im Verlauf der Zeit.
Neuhardenberg: Im Ortsteil Altfriedland beginnt vom 16. bis 19. Oktober täglich um 17.00 Uhr eine geführte, vier Kilometer lange Wanderung zum Kietzer See. Dort lassen sich Gänse, Kraniche und Reiher nieder.
Lenzen: Unter lautem Trompeten fliegen die Kraniche abends zu den flachen Gewässern des Rambower Moores. Die Naturwacht Elbtalaue bietet in diesen Wochen abends Ranger-Touren zu den beliebtesten Rastplätzen in dem Gebiet an. Im Kunsthaus Kirschbluethe im nahe gelegenen Laaslich stellen regionale Künstler außerdem Werke über Kraniche aus.