Ziegen gliedern sich nach Geburt eines Kitzes besser in Herde ein

Wien (dpa/tmn) - Jungziegen gehören am besten, kurz nachdem sie ein Kitz geboren haben, in eine Herde. Zu dem Zeitpunkt ist die Eingliederung für das Tier mit weniger Stress verbunden. Das hat auch einen positiven Effekt auf die Milchproduktion.

Darauf weist das Institut für Tierhaltung und Tierschutz der veterinärmedizinischen Universität Wien hin. In Milchziegenherden werden die Kitze meist wenige Wochen nach der Geburt von ihren Müttern getrennt. Denn so bleibt mehr Milch für den Verkauf übrig. Erst nach etwa acht Monaten kommen die Jungziegen zurück in die Herde. Das Wiedereingliedern ist für die Tiere mit Stress verbunden: Es kann zu Rangkämpfen mit Verletzungen kommen, der Stress wirkt sich außerdem negativ auf die Milchproduktion aus.

Wissenschaftler der Universität Wien haben nun untersucht, zu welchem Zeitpunkt das Eingliedern der Jungziegen weniger Stress verursacht. Dafür verglichen sie zwei Gruppen: In der einen hatten Alt- und Jungziegen gerade Kitze geboren und gaben Milch, in der anderen waren sie trächtig und gaben keine Milch. In der zweiten Gruppe stiegen die Stresshormone nach dem Eingliedern der Jungziegen deutlich an, während die Ziegen in der ersten Gruppe im Vergleich weniger aggressiv waren. Geklärt werden soll nun, ob die Anwesenheit der Kitze oder die Milchproduktion für den geminderten Stress verantwortlich ist.