Wertpapiere, die sehr sicher sind

Der Bund bietet eine Anlage, die gewinnbringend ist. Zudem bürgt er für die Sicherheit.

Düsseldorf. Derzeit meiden Anleger Wertpapiere wie der Teufel das Weihwasser. Zu Unrecht. Der Bund bietet Wertpapiere, die absolut sicher und gewinnbringend sind. Der Staat bürgt dafür mit seinem gesamten Vermögen und Steueraufkommen.

"Zwar hat der Staat kürzlich auch eine Garantie für Spareinlagen bei Banken und Sparkassen abgegeben, wie diese sich auswirkt, ist aber nicht eindeutig", mahnt Arno Gottschalk, Geldexperte bei der Verbraucherzentrale Bremen. Positiv: Bundeswertpapiere kosten nichts und können bei der Deutschen Finanzagentur in Frankfurt kostenlos aufbewahrt werden.

Das sogenannte "Schuldbuchkonto" lässt sich ohne viel Aufwand per Telefon einrichten unter der kostenlosen Rufnummer 0800/222 55 10.

Tagesgeldanleihe: Das jüngste Kind des Bundesfinanzministers ähnelt einem Tagesgeldkonto. Sparer können täglich auf ihr Geld zugreifen. Die variable Verzinsung hängt vom Euro-Tagesgeldzinssatz (Eonia) ab, zu dem sich Banken untereinander Geld leihen. Aktuell liegt Eonia bei rund vier Prozent. Da der Bund einen Abschlag von 7,5 Prozent als Gewinn für sich behält, schreibt er im Moment etwa 3,7 Prozent Zinsen auf die Tagesgeldanleihe gut. Das ist ein halbes Prozent mehr, als durchschnittliche Tagesgeldkonten abwerfen. Sie erreichen laut Biallo-Tagesgeldindex aktuell 3,2 Prozent Zinsen (bei 138 Bankofferten). Die Mindestanlage bei der Tagesgeldanleihe beträgt 50 der Maximalbetrag 250.000 Euro. Positiv: Zinsen werden täglich gutgeschrieben. Dadurch entsteht ein starker Zinseszinseffekt. Laut Finanzagentur lag der durchschnittliche Tagesgeldzinssatz 2007 bei 3,57 Prozent. Die Tagesanleihe hätte dank Zinseszinseffekt eine Rendite von 3,69 Prozent erbracht.

Bundesschatzbriefe: Die beliebten Briefe gibt es in zwei Varianten. Typ A hat eine Laufzeit von sechs Jahren und zahlt jährlich Zinsen. "Das lohnt sich, wenn der Sparerfreibetrag noch nicht ausgeschöpft und somit Platz für steuerfreie Zinsen ist", erläutert Gottschalk. Typ B läuft hingegen sieben Jahre, sammelt die Zinsen an und schüttet sie am Ende aus. "Das rentiert sich bei ausgeschöpftem Sparerfreibetrag, denn die Abgeltungsteuer fordert höchstens ein Viertel des Gewinns", so der Finanzexperte. Die aktuellen Renditen liegen mit 3,4 bzw. 3,5 Prozent zwar leicht unterhalb von Banksparbriefen. Dafür sind Schatzbriefe nach Ablauf eines Jahres monatlich bis zum Wert von 5.000 Euro kündbar. Sparer können so jederzeit gebührenfrei in besser verzinste Papiere wechseln, falls die Zinsen gestiegen sind. Der Mindestauftrag beträgt 50 Euro, Depotkosten fallen keine an.

Bundesobligation: Die börsengehandelten Papiere laufen fünf Jahre. Werden die Papiere bis zur Fälligkeit gehalten, besteht kein Kursrisiko, Sparer erhalten stets den Nominalwert zurück. Die Mindestanlage beträgt 100 Euro. Die Verzinsung erfolgt jährlich; die jüngste Serie schreibt vier Prozent pro Jahr gut. Sinken die Zinsen am Kapitalmarkt, profitieren Anleger zusätzlich von Kursgewinnen. Positiv: Die Finanzagentur gibt die zuletzt eingeführte Serie von Bundesobligationen gebührenfrei ab, frühere Serien kosten Börsenspesen. Vorteil: börsentäglicher Ausstieg möglich.

Finanzierungsschätze: Diese Wertpapiere sind etwas für konservative Sparer. Ähnlich wie bei Festgeldern wird das Kapital für ein oder zwei Jahre festgeschrieben und ist nicht vorzeitig kündbar. Der Nennwert eines Finanzierungsschatzes beträgt 500 Euro. Da es sich um abgezinste Papiere handelt, werden sie abzüglich Zinsen verkauft. Am 8. Oktober beispielsweise kosteten einjährige Papiere 487,55 Euro. Die Abzinsung entsprach einer Rendite von 2,55 Prozent.