Schadstoffanalyse: Wenn Möbel unangenehm riechen
Gütezeichen können beim Kauf weiterhelfen.
<strong>Nürnberg. Möbel werden gekauft, weil sie gut aussehen oder weil sie preisgünstig sind. Doch die Freude hält manchmal nicht lange an: wenn die Couch oder das Regal nach dem Auspacken unangenehm riecht oder zumindest einen starken Eigengeruch verströmt. Viele Käufer befürchten, dass dahinter Schadstoffe stecken - und liegen damit zumindest manchmal richtig. Wer unsicher ist, dem können Gütezeichen weiterhelfen. "Viele Menschen haben bei neuen Einrichtungsgegenständen, die unangenehm riechen, ein ungutes Gefühl, sich Schadstoffe ins Haus geholt zu haben", sagt Frank Jungnickel, Fachzentrumsleiter für ökologische Produktprüfung bei der Landesgewerbeanstalt Bayern (LGA). Das müsse aber nicht der Fall sein: "Ein wahrnehmbarer Geruch bedeutet nicht unbedingt, dass gesundheitsgefährdende Stoffmengen in der Luft sind." Das liege daran, dass die menschliche Nase einige Substanzen schon in niedrigen Konzentrationen wahrnehmen könne.
Wenn der Geruch nicht zurückgeht, umtauschen
"Neue Möbel haben in der Regel einen Eigengeruch", erklärt Doris Haselmann. Sie hat den von der Stiftung Warentest herausgegebenen Ratgeber "Möbel kaufen" geschrieben. "In den ersten Wochen nach der Herstellung gasen oft noch Reste von organischen Lösemitteln aus, die auf die Oberflächen aufgetragen wurden."
In Deutschland werden nach Doris Haselmanns Worten für die Schaumstoffherstellung umweltschädliche Fluor-Chlor-Kohlenwasserstoffe (FCKW) nicht mehr verwendet. Anders sehe es unter Umständen bei Stücken aus Fernost oder Russland aus. Das gilt auch für den Einsatz von Formaldehyd, etwa beim Herstellen von Spanplatten, für den es in Deutschland Grenzwerte gibt.