Telekom: Besserer Service?
Die Börse, die Mitarbeiter und die Kunden.
Düsseldorf. René Obermann, der nicht mehr ganz neue Telekom-Chef, hat sich viel vorgenommen. "Mit dem Kampfgeist von Muhammed Ali müssen wir wirklich alles geben," forderte er kürzlich von seinen Mitarbeitern. Ab nächstem Jahr soll alles besser werden: 80 Prozent aller Anrufer sollen nach 20 Sekunden einen Telekom-Mitarbeiter an der Strippe haben, 90 Prozent aller Techniker-Einsätze sollen nach spätestens zwei Tagen zum vereinbarten Termin stattfinden, 80 Prozent aller Anfragen sollen die Mitarbeiter im T-Punkt sofort erledigen. Und wie will er das schaffen? Er will den Großteil der Mitarbeiter mit direktem Kundenkontakt - das sind immerhin rund 50 000 Leute - in eine neue Servicegesellschaft verschieben. Dort sollen sie weniger verdienen, länger arbeiten und dennoch mehr Leistung bringen. Herrn Obermann ist nur Glück zu wünschen. Denn die meisten von uns sind immer noch Kunden der Telekom und leiden unter dem schlechten Service. So sind unsere Briefe an die Rechnungsstelle, man möge die Beträge doch künftig nach unserem Büroumzug wie früher direkt vom Konto abbuchen, alle ohne Reaktion geblieben. Und indirekt profitieren wir auch, wenn der Aktienkurs der Telekom sich endlich wieder erhöht. Sei es, dass wir noch ein paar Papiere von den Börsengängen im Depot haben. Oder, dass Bundesfinanzminister Peer Steinbrück dann einen weiteren Teil verkaufen und Etatlöcher damit stopfen kann.