Tui-Veranstalter Airtours verzeichnet hohes Buchungsaufkommen Die Lust auf Luxusreisen

Die Pandemie hat es gezeigt: Urlaubziele können mit einem Mal unerreichbar sein und Reisen nicht mehr grenzenlos – und zwar für nahezu jedermann, unabhängig von den eigenen finanziellen Möglichkeiten.

Besondere Unterkünfte wie das Hotel „The Ritz Carlton Maldives, Fari Islands“ auf den Malediven werden gern gebucht. Foto: Christopher Cypert

Foto: Besondere Unterkünfte wie das Hotel „The Ritz Carlton Maldives, Fari Islands“ auf den Malediven werden gern gebucht. Foto: Christopher Cypert/Christopher Cypert

Gerade für Fans von hochwertigen Luxusreisen sei das eine prägende Erkenntnis aus den vergangenen drei Corona-Jahren, sagt  Steffen Boehnke, Director Airtours, bei der  Touristik Lounge des Veranstalters für Luxusreisen der TUI Deutschland in Berlin.  Entsprechend sagten sich viele vermögende Reiselustige derzeit  „jetzt oder nie“ bei der Erfüllung ihrer Urlaubsträume.

Individuelle Fernreisen und exklusive Erlebnisse sind gefragt

Und obwohl die Preise schon im vergangenen Jahr allerorten gestiegen sind, werde wieder gereist wie vor 2020 – in manche Ziele sogar noch mehr und länger.  „Die Nachfrage ist gerade besonders stark“, so Boehnke, „unsere Kunden haben in der Regel nicht unter den letzten drei Jahren gelitten, das Geld war da.“ Ihre Gäste seien „inflationsimmun“, bestätigt auch Jutta Lange-Weiland von Airtours, die Klientel erstrecke sich über alle Altersgruppen. Auffallend dabei sei, dass gerade auch junge Leute im Alter bis 27 Jahre die Bequemlichkeit und Vorzüge eines geschnürten Reisepakets schätzten, weiß Beate Arnold, Leitung Airtours Private Travel. Über die Jahre sei das Image der Pauschalreise zwar etwas angestaubt, „doch sie ist ganz klar wieder im Kommen“.

Neben den klassischen Familienreisen sind  bei Airtours vor allem individuelle Fernreisen gefragt,  maßgeschneiderte Erlebnisreisen und exklusive Flugsafaris, zum Beispiel in Afrika, insbesondere in Botswana, Südafrika, Namibia und Tansania. „Luxusreisende wünschen sich vor allem besondere Erlebnisse. Man kreiert diese Reisen nach den Wünschen des Kunden“, so Boehnke. Zum Beispiel Tierbeobachtungen, etwa beim Besuch der Berg-Gorillas in Ruanda, bei Tierwanderungen in der Serengeti, einer Eisbärensafari in Kanada, auf den Galapagosinseln oder bei Walbeobachtung. Naturspektakel wie Wasserfälle, mächtige Gletscher oder Geysire stehen ebenfalls hoch im Kurs.

Für Kulturliebhaber bieten Japan, Bhutan, Vietnam oder Kambodscha eine Fülle an Entdeckungen. Im Trend liegt außerdem Filmtourismus. „Menschen besuchen gern die Drehorte und Schauplätze von Filmen und Serien, zum Beispiel in Neuseeland das Hobbitdorf aus ,Herr der Ringe.“

Auch bei Reisen im Luxussegment steigt offenbar das Interesse an All Inclusive-Angeboten. Die gefragtesten Urlaubsländer dafür seien die Malediven, Griechenland, Ägypten und Mauritius. Familien profitieren laut Veranstalter  derzeit von Kinderfestpreisen in etlichen Airtours-Hotels. Bei Buchung bis zum 28. Februar reisen Zwei- bis Elfjährige ab 199 Euro. Das Angebot gilt für den Reisezeitraum 24. März bis 30. September.

Entwicklung: Malediven
als Ganzjahresziel

Im Winter 22/23 sind insgesamt die Malediven das Top-Reiseziel der Airtours-Gäste, gefolgt von den Kanaren. Auf Rang Drei und Vier liegen die Spitzenreiter aus der Vor-Corona-Zeit: die Vereinigten Arabischen Emirate und Thailand. Deutschland schafft es im Sommer 2023 unter die fünf beliebtesten Destinationen, auf Platz Drei hinter den USA. Griechenland liegt nach 2022 erneut vorn in der Gästegunst. An vierter und fünfter Stelle folgen die Balearen und die Malediven. „Die Malediven entwickeln sich immer mehr zu einem Ganzjahresziel“, sagt Boehnke.

Auch auf dem Wasser herrsche verstärkte Nachfrage nach Reiseerlebnissen, die über eine „normale“ Kreuzfahrt hinausgehen,  Expeditionen in die Arktis und die Antarktis, aber auch Warmwasserexpeditionen seien beliebt.

Der durchschnittliche Umsatz im Winter 22/23 liegt nach Angaben des Veranstalters im Vergleich deutlich über dem vom Winter 18/19. Gleiches gilt für den Sommer 2023 in Bezug auf das Vorjahr. Der Anteil von Pauschalreisen habe sich gegenüber dem Geschäftsjahr 18/19 mehr als verdoppelt.