Bahn putzt ICE-Toiletten häufiger

Frankfurt/Main (dpa) - Verdreckte Zugtoiletten nerven viele Bahnreisende. Das will die Deutsche Bahn jetzt zumindest in ihren ICE-Zügen ändern. Prima, sagt die Fahrgastlobby.

Die Toiletten in den ICE-Zügen der Deutschen Bahn sollen sauberer werden. Die Reinigungskolonne, die auf der Fahrt die Toiletten putzt, wird um 50 Beschäftigte auf 250 aufgestockt, wie der Vorstandsvorsitzende DB Fernverkehr, Berthold Huber, am Dienstag (6. August) in Frankfurt ankündigte.

Die Mitarbeiter sollen zugleich stärker entsprechend der Zugauslastung eingesetzt werden. Damit würden die Toiletten in besonders gefragten Bahnen mindestens zweimal und damit doppelt so oft auf der Fahrt gereinigt wie bisher. Die sogenannten Unterwegsreiniger tragen rote T-Shirts.

Der Fahrgastverband Pro Bahn und die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) lobten die Initiative, wiesen aber zugleich auf andere Probleme hin. „Neben den kaputten oder dreckigen Toiletten gibt es tagtägliche Kundenbeschwerden vor allem über die Klimaanlagen und Verspätungen“, sagte Pro-Bahn-Bundessprecher Gerd Aschoff. Im Regionalverkehr versuche die Bahn, Reinigungsarbeiten an bahnfremde Unternehmen zu vergeben, „ein eindeutiger Verstoß gegen bestehende Tarifverträge“, kritisierte EVG-Vorstandsmitglied Klaus-Dieter Hommel laut Mitteilung.

Die Bahn investiert in das neue Konzept für ihre ICE-Züge zusätzlich rund drei Millionen Euro pro Jahr und gibt damit insgesamt mehr als acht Millionen Euro für saubere Toiletten im Fernverkehr aus. Auf den Fahrpreis werde sich das nicht niederschlagen, versprach Projektleiter Martin Brandenbusch. „Saubere Toiletten in unseren Zügen sind ein Muss“, sagte Huber. „Das wird von den Kunden erwartet. Wir sind bisher hinter ihren Erwartungen zurückgeblieben.“ Er rechnet damit, dass künftig 75 Prozent statt bislang 50 Prozent der Fahrgäste mit der Sauberkeit der Toiletten zufrieden oder sogar sehr zufrieden sein werden.

Neben den sogenannten Unterwegsreinigern fahren nach wie vor auch rund 200 mobile Techniker in den Fernverkehrzügen mit. Sie reparieren etwa Kaffeemaschinen, aber auch defekte Toilettenpumpen.

Die Bahn sei mit ihren Klimaanlagen bislang besser durch den Sommer gekommen als in den beiden Vorjahren, sagte Huber. Einer von mehreren Gründen sei der Austausch aller Klimaanlagen in den 44 ICE-2 Zügen, der jetzt abgeschlossen werde. Die Zugbegleiter achteten aber auch darauf, dass die Reisenden in einen kühlen Wagen umzögen, wenn es zu heiß werde. „Meistens fallen nur einzelne Wagen aus.“

Sorgenkind seien die teils 40 Jahre alten IC-Reisewagen, in denen sich die Klimaanlagen wegen Überlastung auch mal ausschalteten. Bei dem geplanten Umbau der Wagen solle dies auch behoben werden.

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