Deutsche Veranstalter fliegen weiterhin nach Ägypten

Berlin (dpa/tmn) - Der Internationale Flughafen in Kairo liegt unweit des Präsidentenpalastes. Touristen sollten den Bereich umfahren, rät das Auswärtige Amt. Die großen Urlaubsorte bleiben weiterhin ruhig.

Bei der Fahrt zum oder vom Flughafen von Kairo sollten Touristen den Bereich um den Präsidentenpalast unbedingt meiden. Darauf weist das Auswärtige Amt in Berlin in seinem aktualisierten Sicherheitshinweis für Ägypten hin. Rund um den Palast im Stadtteil Heliopolis war es in den vergangenen Tagen zu massiven Auseinandersetzungen zwischen Anhängern und Gegnern von Präsident Mohammed Mursi gekommen. Dabei gab es Tote und viele Verletzte.

Heliopolis liegt in der Nähe des Internationalen Flughafens. Reisende sollten deshalb laut Auswärtigem Amt einen ausreichenden Zeitpuffer einplanen, da es auf der Straße zum Flughafen wegen der Unruhen zu massiven Behinderungen kommen kann.

Von den Auseinandersetzungen in Ägypten sind die Touristenzentren nach Einschätzung des Deutschen Reiseverbandes (DRV) weiterhin nicht betroffen. Derzeit gebe es für die Reisebranche daher keinen Anlass, Pauschalreisen dorthin abzusagen.

Das Auswärtige Amt weist darauf hin, dass die Auseinandersetzungen auch in anderen Städten wie Alexandria, Suez, Port Said und Damanhour anhalten. Auch aus Luxor, weiter im Süden Ägyptens, wird von Tausenden von Anhängern der Islamisten berichtet, die auf die Straße gegangen seien und die Einführung der Scharia forderten. Luxor, im Alten Ägypten Teil der Königsstadt Theben, ist wegen seiner Tempelanlagen aus der Zeit der Pharaonen ein wichtiges Touristenziel, nicht zuletzt bei Nilkreuzfahrten. Dem DRV sei aber nicht bekannt, dass die Proteste dort Auswirkungen auf deutsche Ägyptenurlauber gehabt hätten, hieß es.

Auch von Unruhen in den Badeorten am Roten Meer wie Hurghada oder Scharm-el-Scheich sei nichts zu hören. Nach wie vor beschränkten sich die gewaltsamen Proteste auf einige Großstädte. Die Demonstrationen richteten sich nicht gegen Touristen, sondern seien Teil der innenpolitischen Auseinandersetzung.

Die Veranstalter verfolgten die Entwicklung und entschieden jeweils abhängig von der aktuellen Situation, ob zum Beispiel Ausflugsprogramme für Kairo geändert werden sollten. Aber auch für die Millionenstadt gilt, dass dort nicht alle Teile zu meiden seien. Die Pyramiden von Gizeh beispielsweise seien am Stadtrand weit weg von den Demonstrationen rund um den Tahrir-Platz.