Griechenland will künftig mehr bieten als Sonne und Meer
Salzburg (dpa/tmn) - Griechenland ist vor allem als Ziel für Strand- und Badeurlaub beliebt. Das heißt aber auch: Im Oktober ist Schluss. Danach kommen kaum noch Touristen. Darunter leidet die Reisebranche.
Es gibt viele, die das ändern möchten.
Sonne und Meer - das verbindet fast jeder Urlauber mit Griechenland. Daran wird sich auch in Zukunft wenig ändern. Die Tourismusverantwortlichen wollen in den kommenden Jahren jedoch auch mit anderen Themen Gäste anlocken. „Damit soll auch die derzeit noch starke Saisonalität aufgeweicht werden“, sagte Agapi Sbokou von der neugegründeten Organisation Marketing Greece am Rande der DRV-Jahrestagung Salzburg. Bislang dauert die Hauptsaison in Griechenland von Ostern bis Oktober. Außerhalb dieser Zeiten kommen kaum Urlauber.
Als neue Themen nannte Sbokou zum Beispiel Kulinarik. So hatte Santorin 2013 zum Jahr der Gastronomie erklärt. Daneben will das Land mit einigen aufstrebenden Winzern punkten - für Urlauber, die Wein schätzen, kann das ein weiterer Grund für eine Reise nach Griechenland sein.
Gerade in Athen tue sich derzeit viel. „Die Krise hatte positive Auswirkungen auf die Kreativszene“, so Sbokou. Zahlreiche Galerien und junge Künstler hätten sich etabliert. Und viel zu entdecken gebe es auch beim Nachtleben in der griechischen Hauptstadt - vielen Touristen sei das noch weitgehend unbekannt.
Sbokou erwartet mit 17,5 Millionen Besuchern in diesem Jahr einen neuen Touristenrekord für Griechenland. „Auch der deutsche Markt ist zurück.“ Vor allem die Inseln hätten im Sommer stark zugelegt, während die Städte - allen voran Athen - aufgrund der Ereignisse im vergangenen Jahr noch etwas hinterherhinkten. Für das kommende Jahr gebe es bereits einen Anstieg der Frühbucherzahlen um zehn Prozent.
Die Ziele für die nächsten Jahre sind hochgesteckt: Bis 2023 soll Griechenland in die weltweiten Top-Ten der Tourismusdestinationen. Bis zu 24 Millionen Besucher sind dann angepeilt. Dafür arbeite Marketing Greece derzeit mit Airlines zusammen, um das Flugangebot auszubauen - insbesondere in der Nebensaison, wo es derzeit teilweise schwierig ist, auf die griechischen Inseln zu kommen.