Neue Neiße-Brücke verkürzt Fahrten nach Polen und Tschechien

Dresden (dpa) - Oder und Neiße trennen Deutschland von Polen. Brücken schaffen eine Verbindung. Ein neues Bauwerk über die Neiße wurde jetzt eröffnet. An der Oder verzögern Uhu-Küken unterdessen die neue Nutzung einer alten Eisenbahnbrücke.

Eine neue Brücke über die Neiße verkürzt seit Samstag (1. Juni) viele Fahrten zwischen Deutschland, Polen und Tschechien. Das Bauwerk spannt sich von Zittau 183 Meter weit zum polnischen Sieniawka (Kleinschönau). Der Straßenverkehr kann damit auf gut drei Kilometern über polnisches Territorium zur tschechischen Schnellstraße E35 rollen, die nach Liberec führt.

„Wir schlagen heute wahrhaftig eine bedeutende Brücke zu unseren Nachbarregionen Niederschlesien und Liberec. Damit stärken wir unsere Position als Drehscheibe für die wirtschaftliche, infrastrukturelle und touristische Entwicklung im Herzen Europas“, betonte Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) bei der Eröffnung. Die Brücke sei ein Gewinn für die Menschen, die Region und Europa. Mit der B 178 gebe es neben der Autobahn Dresden-Prag eine weitere wichtige Nord-Süd-Verbindung zwischen Sachsen und Tschechien. Zudem werde die Anbindung ans Straßennetz auf polnischer Seite verbessert.

Die Verantwortung für den Bau der Grenzbrücke lag in polnischen Händen. Die Planungen für den Aus- und Neubau der B178 begannen schon in den frühen 1990er-Jahren. Das Vorhaben zog sich lange hin. Unklare Finanzierungen und diplomatische Hürden verzögerten das Projekt immer wieder. Zum EU-Beitritt Polens und Tschechiens am 1. Mai 2004 hatten die Regierungschefs beider Länder gemeinsam mit dem damaligen Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) den ersten Spatenstich getätigt. Dann geschah lange nichts.

Nun wurde das Projekt fertig - anders als im brandenburgischen Wriezen. Dort verhinderte ein Nest mit streng geschützten Uhus eine Brückeneröffnung auf der stillgelegten Bahnstrecke zwischen Neurüdnitz im Oderbruch und dem polnischen Siekierki. Dort sollen künftig Draisinen rollen. Das Uhu-Paar und seinen beiden Küken könnten vor dem Verkehr flüchten, begründete die Verwaltung ihr Veto. Der Nachwuchs solle erstmal flügge werden. Der Betreiber der Draisinen legte Widerspruch ein.

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