Piepser bis Schaufel: Die richtige Lawinenausrüstung

München (dpa/tmn) - Glänzender Pulverschnee, klare Luft, unberührte Natur: Skifahrer und Tourengeher schätzen das Wintererlebnis abseits der Pisten. Doch wenn es besonders viel schneit, steigt die Lawinengefahr.

Der Deutsche Skiverband erklärt, welche Ausrüstung im Ernstfall hilft.

Wintersportler sollten sich abseits der Piste nicht ohne Lawinen-Piepser, Sonde und Schaufel ins Gelände begeben. Nur das sogenannte Lawinen-Verschütteten-Suchgerät (LVS) mitzunehmen, bringe nicht viel, warnt Andreas König vom Deutschen Skiverband in München. „Das ist einer der häufigsten Fehler, den die Leute machen.“

Das Signal des Piepsers deute nur grob auf die Lage des Verschütteten, die genaue Position lasse sich erst mit der ausklappbaren und dann mehr als zwei Meter langen Lawinensonde bestimmen, erklärt der Sicherheitsexperte. „Und ohne eine Schaufel kann ich Verunglückte nicht bergen.“ Ein Handy mache zwar Sinn, um die Bergrettung anzurufen. Allerdings gebe es in den Bergen nur selten Empfang.

Zudem sei es wichtig, dass jedes Tourenmitglied den Piepser sicher bedienen kann: Das Suchgerät sollte während der Tour auf „Senden“ gestellt sein. Wird einer aus der Gruppe von einer Lawine begraben, schalten die Begleiter ihr Gerät auf „Empfangen“ und können sich so auf die Suche nach dem Verschütteten machen. Die Batterien müssen dafür immer voll aufgeladen sein. Alleine sollten sich Skifahrer oder Tourengeher grundsätzlich nie abseits der Pisten bewegen.

Der Piepser selbst ist nicht größer als ein Smartphone. König rät, ihn mit dem mitgelieferten Umschnallgurt nah am Körper zu tragen und nicht im Rucksack zu verstauen. „Den kann ich bei einer Lawine verlieren.“ Der Experte empfiehlt auch, die Bedienung des Geräts vor der Tour mit der Gruppe in der Praxis durchzuspielen.

Die Lawinenschaufel sollte möglichst stabil sein, am besten aus Metall. „Bei einer Lawine werden die Schneemassen komprimiert und so hart wie Beton“, erläutert König. Eine Kunststoffschaufel könne leicht durchbrechen. Für eine ordentliche Lawinenausrüstung müssen Wintersportler noch einmal Geld investieren: Die Kosten für das Suchgerät beginnen bei etwa 250 Euro, Sonde und Schaufel schlagen jeweils mit bis 30 bis 50 Euro zu Buche.

Einige Hersteller bieten auch Airbag-Rucksäcke für 400 bis 600 Euro an: Bei einer Lawine zündet eine Gaspatrone zwei Luftkissen, die etwa ein mal zwei Meter groß sind. „Durch die zusätzliche Fläche erhöht sich die Chance, dass der Verunglückte im Schnee oben bleibt“, erklärt der Sicherheitsexperte. „So etwas ist aber eher was für echte Freerider. Wer nur ab und zu eine Schneeschuh-Tour macht, braucht das nicht.“

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