Azoren: „Peter Café Sport“ - Legendäre Seemannskneipe
Düsseldorf. Waljäger und Hobbysegler, Matrosen und Offiziere, Insulaner und Touris: Alle treffen sich im „Peter Café Sport“, der legendären Kneipe am Rand der Welt in Horta. Und das seit fast 100 Jahren.
„Gin Tonic und Josés Lachen. Das ist wie nach Hause kommen, nur mitten im Atlantik. Prost! Saúde!“ Skipper Jürgen aus Hamburg ist mit seiner Charterjacht auf dem weiten Weg über den großen Teich. Und das Café Sport ist die allerletzte Station vor dem rund 2000 Seemeilen entfernten New York. Gin Tonic ist der Kultdrink und José der Sohn des Kneipengründers, der vor acht Jahren starb.
Die Wände sind mit Fähnchen und Fotos aus aller Welt überfrachtet. Von der Decke baumeln Wimpel, vergilbt und mit Heftzwecken festgeklemmt. Am Tresen hängt ein Aufkleber: „Letztes Steak vor Amerika“ und Hunderte Grüße und Angebote, gekritzelt auf Klebezetteln.
Rasta-Typen und bärbeißige Fischer, Abenteurer und Weltenbummler spinnen an den blanken Holztischen Seemannsgarn und quatschen die Nacht durch. Das Café ist Infobörse und Refugium fern der Heimat. Ein kleiner Ankerplatz im großen Ozean.
Im ersten Stock zeigt José sein „Scrimshaw Museum“: Filigrane Kunstwerke sind auf 20 Zentimeter langen Walzähnen eingraviert — Porträts berühmter Seefahrer.
An der Wand hängt ein Bild von Papst Johannes Paul II. José: „Ein wunderbarer Seemann. Ein Menschenfischer, also einer von uns.“ nö