Lüneburger Heide: Wandern, wundern, Entdeckungen machen
Kleine und große Attraktionen: Von der Kartbahn zum Snow Dome, von Celles Altstadt bis zur Soltau Therme.
Lüneburger Heide. Ein Spaziergang durch den Garten des Heidekastells Iserhatsche in Bispingen genügt, und Urlauber sind ganz nebenbei ein wenig weiser geworden.
Schwarz auf Weiß finden sich an den Balken der Gartenpergola Sinnsprüche wie "Ein Urteil lässt sich widerlegen, ein Vorurteil nie" oder "Willst Du es, kannst Du es". Iserhatsche-Besitzer Uwe Schulz-Ebschbach nennt sein Anwesen ganz unbescheiden das "Neuschwanstein des Nordens". Er hat mit tausenden Details eine Märchenwelt geschaffen und auch die größte Bierflaschensammlung der Welt untergebracht. 16000 Exemplare.
Längst hat die Region im Städtedreieck Hamburg-Hannover-Bremen ihre Saison über die Heideblüte im Hochsommer hinaus ausgedehnt. Ein Fünftel der rund fünf Millionen Übernachtungen pro Jahr fällt in die Monate von November bis Februar. Selbst in einem regnerischen Monat ließen sich "drei bis vier Tage locker füllen", verspricht Ulrich von dem Bruch, Geschäftsführer der Tourismusgesellschaft Lüneburger Heide.
Lüneburg und Celle zum Beispiel lohnen einen Abstecher: Beide haben eine reizvolle Altstadt. Die Universitätsstadt Lüneburg hat 70 000 Einwohner. Der historische Stadtkern lädt zum Bummeln und Schauen ein.
Die Innenstadt von Celle, das etwa gleich viele Einwohner hat, besticht durch Fachwerkhäuser. Das älteste Gebäude der Stadt ist das Celler Schloss, in dem Führungen angeboten werden.
Wem Bummeln nicht so liegt, hat in der Lüneburger Heide etliche Alternativen: Bispingen oder Soltau sind gute Ausgangspunkte, um die Winter-Attraktionen der Region schnell zu erreichen. Die Welt der Alpen erwartet Skibegeisterte im Snow Dome bei Bispingen, einer Indoor-Skihalle mit einer 300-Meter-Abfahrt.
Direkt daneben befindet sich die Ralf Schumacher Kartbahn, die besonders Väter und ihre Söhne anzieht. Für die ganze Familie bieten die Badeparadiese im Center Parc Bispingen und im Südseecamp in Wietzendorf Palmenflair und Wasserspaß.
In die Tierwelt geht es bei Abstechern zu den Wildparks der Region: Bei Hirsch, Wolf, Bär und Co. ist es deutlich ruhiger als im Südseecamp - wie im Wildpark Lüneburger Heide in Nindorf-Hanstedt. Ähnlich ruhig ist es in der kalten Jahreszeit auch weiter nördlich im Wildpark Schwarze Berge in Rosengarten, wo Hängebauchschweine den Gästen um die Füße schnüffeln. Besonderes sehenswert ist das Bärengehege.
Heidetourismus-Chef Ulrich von dem Bruch bestätigt, dass insbesondere Wanderer die Nachsaison zu schätzen wissen, und weist auf die vielen Waldflächen hin, die die Heide zu bieten hat. Wer sich warm einpackt, genießt einen Spaziergang durch die feuchten, erdig riechenden Wälder - zum Beispiel dem direkt bei Soltau gelegenen Böhmewald - als Abwechslung vom Trubel der Event-Attraktionen. Auch Kutschfahrten lassen sich kurzfristig organisieren.
Kindheitserinnerungen weckt die Welt der Spiele: Im Spielzeugmuseum Soltau entdecken Besucher all das, womit sich Kinder in den vergangenen vier Jahrhunderten beschäftigt haben. Das meterlange und meterhohe Puppenhaus Dingley Hall von 1875, schelmisch dreinblickende Puppen aus der Steiff-Kollektion, Teddybären, Puppenstuben, Eisenbahnen - auf den 600 Quadratmetern an der Soltauer Rathauskreuzung ist jeder Raum eine neue Entdeckung.
Wer heute klein ist, kann staunen über das, was für Oma und Opa einst die Legokiste war - und überall im Museum Spiele ausprobieren. So lässt sich auch ein trüber Winternachmittag überbrücken.
Abwechslung für solche Tage bieten auch zwei Thermal-Badelandschaften in der Lüneburger Heide: im Kurort Bad Bevensen und in Soltau. Die Jod-Sole-Therme am Ostrand der Heide und die Soltau Therme in der Mitte der Region warten mit einem umfangreichen Angebot rund um Wellness, Sauna und Schwimmen auf.
Nach dem Entspannen ist das Heide-Erlebniszentrum Undeloh mit viel Wissenswertem über die Lüneburger Heide eine gelungene Abwechslung für den Nebensaison-Urlauber. Erst im Sommer 2009 eröffnet, bietet das Haus mit Hilfe von modernen Medien die Gelegenheit, in die Entstehungsgeschichte der Kulturlandschaft einzutauchen.
Informationen: Lüneburger Heide GmbH, Wallstraße4, 21335 Lüneburg, Telefon 0700/20993099.
www.lueneburger-heide.de www.wild-park.de www.iserhatsche.de www.spielzeugmuseum-soltau.de