Flug um zehn Stunden vorverlegt: Entschädigung für Reisende

Hannover (dpa/tmn) - Haben Fluggäste ihre Maschine verpasst, weil der Abflugtermin vorverlegt wurde, kann ihnen eine Entschädigung zustehen. Wurde der Start um mehr als zehn Stunden verschoben, entspricht dies einer Annulierung des Fluges.

Die Vorverlegung eines Fluges um mehr als zehn Stunden ist wie eine Annullierung zu behandeln. Reisende haben in dem Fall ebenfalls ein Recht auf Ausgleichszahlung, entschied das Amtsgericht Hannover (Az.: 512 C 15244/10). Auf das Urteil weist die Deutsche Gesellschaft für Reiserecht in ihrer Zeitschrift „ReiseRecht aktuell“ hin.

Rechtsgrundlage für den Ausgleichsanspruch ist die EU-Verordnung Nr. 261/2004. Diese regelt zwar nur die Entschädigungsleistungen bei Annullierungen von Flügen. Die Vorverlegung eines Fluges beeinträchtige jedoch gleichermaßen wie eine Verspätung oder Annullierung die Zeitplanung der Fluggäste, so das Gericht.

Zwar hatte die Airline die Fluggäste nach eigenen Angaben mindestens zwei Wochen vor dem Abflug über die Änderung der Flugzeiten informiert. Die Kläger bestritten jedoch, dass eine entsprechende E-Mail bei ihnen angekommen war. Sendeberichte konnte die Airline nicht vorlegen, so dass das Gericht den Klägern die Ausgleichszahlung zusprach.

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