Reisedurchfall nur ausnahmsweise mit Arznei stoppen

Berlin (dpa/tmn) - Fremde Speisen und exotische Gewürze können Reisenden schon mal auf den Magen schlagen. Wer im Urlaub von Reisedurchfall geplagt wird, sollte dennoch nur im Ausnahmefall zur Medizin greifen.

Reisedurchfall sollten Urlauber nur in Ausnahmefällen mit Medikamenten stoppen. Das gelte etwa, wenn sie mit akuten Beschwerden eine längere Busfahrt vor sich haben. Darauf wies der Reisemediziner Prof. Martin Haditsch anlässlich des Forums Reisen und Gesundheit im Rahmen der Reisemesse ITB (6. bis 10. März) in Berlin hin. Denn mit Durchfall wehrt sich der Körper gegen schädliche Keime, die auf diese Weise entsorgt werden.

Durchfallmedikamente mit dem Wirkstoff Loperamid setzen die Darmtätigkeit herab. Dadurch bleiben die Keime länger im Körper. Länger als einen Tag sollte solch eine Arznei daher nicht eingenommen werden. Ein Fall für den Arzt ist Durchfall, wenn er länger als fünf Tage anhält. Auch wenn Blut oder Schleim im Stuhl zu sehen sind oder es zu Fieber, Erbrechen, Schmerzen oder Kreislaufstörungen kommt, sollten Urlauber unbedingt zum Arzt gehen.

Durchfall ist bei Touristen nach Angaben des Forumsveranstalters Centrum für Reisemedizin die häufigste Reisekrankheit. Vor allem in Asien, Afrika, Mittel- und Südamerika sowie auf Kreuzfahrtschiffen ist die Ansteckungsgefahr groß. Meist gelangen die Erreger wie Kolibakterien, Noroviren oder Salmonellen durch verunreinigte Speisen oder Getränke in den Körper.